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Bohl, Robert

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Боль (Поль) Роберт Иоганович (Савельев Владимир Петрович)

Geboren: 10.08.1906, Wien

Beruf: Elektromechaniker, Bildberichterstatter

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1937

Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau

Verhaftet: 1937, Moskau

Anklage: Spionage

Urteil: 29.10.1939, Sonderberatung (OSO), 5 Jahre Lagerhaft

Gestorben: 14.03.1969, Wien

Rehabilitiert: 31.10.1988, Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR

Emigrationsmotiv: KP-Emigration

Schicksal: überlebte

 

Robert Bohl, geboren 1906, stammte aus Wien und war Mitglied der SAJ bis 1923. Er trat dann in den KJV ein und wurde 1926 Sekretär des KJV. 1927 wurde er ins ZK der KPÖ gewählt. 1928 war er Delegierter zum 5. Kongress der Kommunistischen Jugendinternationale. 1937 reiste er über Polen in die UdSSR und arbeitete in Moskau als Bildberichterstatter, bis er - noch 1937 - verhaftet wurde. Bohls Fall ging zuerst an das MKOG (Militärkollegium des Obersten Gerichts) mit dem Hinweis der 3. Abteilung des GUGB (Hauptverwaltung für Staatssicherheit), er sei ein trotzkistischer Spion. Am 3. Jänner 1938 empfahl das Politbüro (Ždanov, Molotov, Kaganovič, Vorošilov) die Todesstrafe. Warum eine andere Instanz seinen Fall übernahm und eine Lagerstrafe verhängte, ist unbekannt. Bohl verbüßte seine Strafe beim Eisenbahnbau an der Pečora in Nordrussland. Der in den Akten enthaltene Aliasname Savel'ev war eventuell Bohls Deckname in der Partei.

 

Robert Bohl konnte 1947 nach Wien zurückkehren. Er starb 1969 in Wien und wurde am 20. März 1969 auf dem Ottakringer Friedhof begraben.

 

 

Quelle: Parteiarchiv der KPÖ, RGASPI, stalin.memo.ru, Wiener Friedhofs-DB

 

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