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Name russisch: Эггетсбергер (Эгетсбергер) Антон Иосифович
Geboren: 16.02.1894, Wien
Beruf: Metallarbeiter
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1932
Wohnorte in der Sowjetunion: Petrovskij zavod (Zabajkal'skij rajon), Verchneudinsk, Miass (Čeljabinskaja obl.), Zlatoust (Čeljabinskaja obl.), Sverdlovsk, Serpuchov (Moskovskaja obl.)
Verhaftet: 11.02.1938, Serpuchov
Anklage: Sabotage, Spionage für Deutschland, antisowjetische Agitation
Urteil: 21.09.1940, Sonderberatung (OSO), 8 Jahre Lagerhaft
Rehabilitiert: 28.11.1989, Militärstaatsanwaltschaft des Moskauer Wehrkreises
Emigrationsmotiv: Kriegsgefangener des Ersten Weltkriegs
Schicksal:unbekannt
Anton Eggetsberger wurde 1894 in Wien geboren. 1914 wurde er zur k.u.k. Armee eingezogen; im April 1915 geriet er in den Karpaten in russische Kriegsgefangenschaft und wurde in Ostsibirien interniert. Nach der Freilassung blieb er in Russland und arbeitete u. a. als Forstarbeiter und Bergmann in Petrovskij zavod (Petrovsk-Zabajkal'skij) und Verchneudinsk (Ulan-Udė). Auf Einladung von Verwandten seiner Frau übersiedelte er 1923 nach Miass im Ural. Wegen der dort verbreiteten Arbeitslosigkeit übersiedelt er einige Monate später in das nahegelegene Zlatoust, wo er bis 1931 in einer Fabrik arbeitete. Von 1931 bis 1933 arbeitete er in Sverdlovsk, übersiedelte dann aus familiären Gründen wieder nach Miass. Weil ihm die Arbeit in Miass nicht gefiel, versuchte er in Moskau Arbeit zu finden, was an der fehlenden Unterkunft scheiterte. Von der österreichischen Gesandtschaft soll Eggetsberger in dieser Zeit zweimal materielle Unterstützung erhalten haben. Ab 1934 arbeitete er bis zu seiner Verhaftung am 11. Februar 1938 als Meister in einem Presswerk in Serpuchov.
Eggetsberger wurde der Sabotage, Spionage und antisowjetischen Agitation beschuldigt, insbesondere wurde ihm vorgeworfen, er hätte sich 1929 von dem deutschen Kommunisten Willi Dickhut (1904 - 1992) in Zlatoust als Spion anwerben lassen. In einem mit 14. August 1940 datierten Schreiben an den Staatsanwalt des Moskauer Wehrkreises bestritt er alle Vorwürfe und forderte eine Gerichtsverhandlung oder die Freilassung. Am 21. September 1940 wurde er zu acht Jahren Lagerhaft verurteilt, am 1. Oktober 1940 in das Lager Севжелдорлаг (Republik Komi) deportiert. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.
Quelle: GARF, lists.memo.ru