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Fleischhacker, Jan

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Флейшхакер (Квятковский) Ян Янович

Geboren: 11.05.1893, Wien

Beruf: Chauffeur, Tänzer, Schlosser

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1916

Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau, Ufa, Krasnojarsk

Verhaftet: 04.03.1938, Moskau

Anklage: Spionage für Deutschland

Urteil: 17.05.1938, Dvojka, Tod durch Erschießen

Gestorben: 29.05.1938, Butovo

Rehabilitiert: 14.09.1989, Militärstaatsanwaltschaft des Moskauer Wehrkreises

Emigrationsmotiv: Kriegsgefangener des Ersten Weltkriegs

Schicksal: erschossen

 

Jan Fleischhacker wurde 1893 in Wien in eine kinderreiche Arbeiterfamilie geboren, er war polnischer Abstammung. Er besuchte nur vier Jahre eine Schule. Von 1908 bis 1909 arbeitete er als Kellner, Schlosser und Konditor in Lemberg (L’viv), wo er anschließend bis 1912 als Tänzer in einer ukrainischen Truppe beschäftigt war. Bis 1913 arbeitete er dann bei Ford in Amerika als Schlosser, dann als Reinigungskraft auf dem englischen Schiff Ventura. Ab 1914 diente er in der k.u.k. Armee. Er geriet 1916 in Gefangenschaft und lief – unter dem angenommenen Namen Kwiatkowski – zu den Russen über, diente in der zaristischen Armee. Nach einem kurzen Zwischenspiel bei der Česká družina (Vorläufer der Tschechoslowakischen Legionen) stand er ab 1918 im Sold der Weißgardisten, zuerst in Ufa, dann in Krasnojarsk. Als Krasnojarsk 1920 von der Roten Armee besetzt wurde, lief er zur Roten Armee über und diente dort bis 1923 in einer Panzerbrigade. 1923-1925 arbeitete er als Chauffeur in Moskau, zuerst bei der amerikanischen Hilfsorganisation ARA (American Relief Administration), dann bei einer amerikanischen protestantischen Mission. 1925/26 war er arbeitslos, dann wieder als Chauffeur tätig, u. a. bei dem Theater Kino-Ars, bei der Administration des Moskauer Sowjets und zuletzt bei der Handelsverwaltung Мосторг.

 

Fleischhacker-Kwiatkowski (Kvjatkovskij), Mitglied der VKP (b) von 1929 bis 1936 und sowjetischer Staatsbürger, wurde am 4. März 1938 verhaftet; es wurde ihm vorgeworfen, er sei von einem Mitarbeiter der österreichischen Gesandtschaft namens Toto-Majer als Spion für Deutschland angeworben worden. Am 17. Mai 1938 wurde er zum Tode verurteilt und am 29. Mai 1938 hingerichtet.

 

 

Quelle: lists.memo.ru, GARF

 

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