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Frank, Josef

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Франк Иосиф Густавович (Густович)

Geboren: 21.01.1908, Wiener Neustadt (NÖ)

Beruf: Schlosser

Letzter Wohnort in Österreich: Wiener Neustadt

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 01.07.1939

Wohnorte in der Sowjetunion: Vorošilovgrad, Alma-Ata

Verhaftet: 11.07.1942, Alma-Ata

Anklage: Spionage für Deutschland

Urteil: 30.12.1942, Sonderberatung (OSO), 10 Jahre Lagerhaft

Gestorben: 03.07.1943, Gulag

Rehabilitiert: 16.05.1989, Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR

Emigrationsmotiv: KP-Emigration

Schicksal: im Lager umgekommen

 

Josef Frank wurde 1908 in Wiener Neustadt geboren, er war von Beruf Schlosser. Im September 1937 fuhr er nach Spanien, um bei den Internationalen Brigaden zu kämpfen. Er wurde verwundet und im Juli 1939 aus dem Lager Gurs in den Pyrenäen - zusammen mit weiteren dreizehn Österreichern - als Kriegsinvalider in die Sowjetunion evakuiert, wo er von der MOPR eine Invalidenrente erhielt. Später arbeitete er in Vorošilovgrad (Lugansk) in der Ukraine als Schlosser. Nach dem deutschen Angriff wurde sein Betrieb nach Alma-Ata evakuiert, wo Frank in einem Rüstungsbetrieb weiterarbeitete.

 

Am 11. Juli 1942 wurde Frank verhaftet, am 30. Dezember 1942 wegen Spionage für Deutschland zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt. Nach dem Verschwinden ihres Mannes, der im Betrieb verhaftet worden war, wollte man seine Frau und sein Kind aus dem Zimmer in der Werkswohnung delogieren. Der Staatsanwalt verhinderte das, die Frau musste aber das Zimmer nun mit einem Werksarbeiter teilen. Auch konnte sie als Frau eines "Volksfeindes" lange keine Arbeit finden. Fast ein Jahr nach dem Verschwinden ihres Mannes bat sie die österreichische Sektion der Komintern um Aufklärung über sein Schicksal, das Schreiben wurde aber nicht beantwortet, sondern mit dem Vermerk "Ablegen" ins Archiv gegeben.

 

Josef Frank starb in einem Lager im Gebiet Taškent am 3. Juli 1943.

 

 

Quelle: Parteiarchiv der KPÖ, lists.memo.ru, RGASPI, DÖW

 

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