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Name russisch: Гокель (Гоккель) Ганс Гансович
Geboren: 08.07.1896, Salzburg
Beruf: Buchbinder
Letzter Wohnort in Österreich: Hallein
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 19.11.1923
Wohnorte in der Sowjetunion: Char'kov
Verhaftet: 1933, Char'kov; 19.12.1937, Gulag
Anklage: antisowjetische Agitation, Mitglied einer terroristischen Vereinigung
Urteil: Trojka, 10 Jahre Lagerhaft; 05.01.1938, Tod durch Erschießen
Gestorben: 11.03.1938, Gulag
Emigrationsmotiv: KP-Emigration
Schicksal: erschossen
Johann Gockel-Ehrlich wurde 1896 in Salzburg geboren. Seine Eltern führten ein Papierwarengeschäft in Hallein. Johann Gockel-Ehrlich lernte Buchbinder in Salzburg und Hallein. Er gründete mehrere KPÖ-Ortsgruppen im Westösterreich und war Obmann der KPÖ in Hallein. Bereits 1923 emigrierte er nach Russland, wo er der erste österreichische Student an der Komintern-Kaderschule KUNMZ (Коммунистический университет национальных меньшинств запада имени Мархлевского) in Moskau wurde, die er jedoch vor dem Ende des Einjahreskurses 1923 verließ. Gockel-Ehrlich arbeitete später als Redakteur in der deutschen Abteilung des Zentralverlages in Char'kov.
Im Dezember 1933 wurde Gockel-Ehrlich verhaftet, dabei fand man angeblich zwei Revolver. Er wurde zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt; wessen er beschuldigt wurde, ist nicht bekannt. In einem Lager bei Čib'ju (ab 1939 Uchta genannt) in der Republik Komi, wo er als Normensachbearbeiter im Eisenbahnbau eingesetzt war, wurde Gockel-Ehrlich am 19. Dezember 1937 abermals verhaftet und am 5. Jänner 1938 wegen antisowjetischer Agitation und Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation zum Tode verurteilt. Am 11. März 1938 wurde er erschossen.
Seine Frau versuchte 1937 vergeblich, die österreichische Gesandtschaft zu einer Intervention zugunsten ihres Mannes zu bewegen. Das lässt darauf schließen, dass Gockel-Ehrlich sowjetischer Staatsbürger war.
Quelle: lists.memo.ru, ÖStA