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Name russisch: Ильк Бертольд Карлович
Geboren: 1896, Pidvoločys'k (Podwołoczyska, Ostgalizien)
Beruf: Ökonom, Agent
Letzter Wohnort in Österreich: Wien
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1926
Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau, Stalingrad
Verhaftet: 28.04.1937
Anklage: Spionage
Urteil: 19.06.1937, Trojka, Tod durch Erschießen
Gestorben: 20.06.1937, Moskau
Rehabilitiert: 30.10.1958, Militärtribunal des Moskauer Wehrkreises
Emigrationsmotiv: KP-Emigration
Schicksal: erschossen
Berthold Ilk wurde 1896 in Pidvoločys'k (polnisch Podwołoczyska) in der Woiwodschaft Tarnopol (Ternopil') in Ostgalizien geboren. Er war jüdischer Abstammung, sein eigentlicher Name war Günsberg. Nach dem Gymnasium studierte er an der Exportakademie in Wien, wo er 1920 in die KPÖ eintrat; zuvor war er bereits in Galizien KP-Mitglied gewesen. Ein rechtswissenschaftliches Studium brach er vor dem Abschluss ab. Neben Polnisch und Deutsch beherrschte Ilk auch Englisch und Russisch. Sein Bruder war der sowjetische Geheimagent Michail Umanskij (Уманский Михаил Васильевич, eigentlich Mavriki Günsberg [Гюнзберг Маврикий Карлович], geboren 1899, erschossen am 21. Juni 1937).
Berthold Ilk war für die Partei im Untergrund tätig, 1921 war er in Deutschland kurz in Haft. 1925 wurde er in Ungarn wegen revolutionärer Tätigkeit verhaftet, konnte jedoch aus dem Gefängnis fliehen und in die Sowjetunion emigrieren. Ab Juni 1926 war Berthold Ilk für die Auslandsabteilung der Geheimpolizei tätig, die ihn unter dem Namen Beer nach Deutschland entsandte, wo er ein erfolgreiches sowjetisches Agentennetz aufzog. Unter anderem trat er in Hamburg unter dem Namen David Fuchs als Mitbesitzer einer Spielwarenfabrik auf. Andere Decknamen Ilks waren Umanskij, Hirt und Mark Weiner. Von Berlin aus organisierte Ilk Agentennetze in England und Frankreich.
Ilk wurde dann in die Sowjetunion zurückberufen, wo er in der Gegenspionage eingesetzt wurde. Ab Mai 1935 war er Leiter der 10. Abteilung des Geheimdiensts, ab 1937 stellvertretender Leiter der 3. Abteilung der Staatssicherheit im Gebiet Stalingrad. Am 28. April 1937 wurde er verhaftet. Wegen Spionage wurde er am 19. Juni 1937 zum Tode verurteilt und am nächsten Tag hingerichtet.
Quelle: Memorial Moskau
Siehe auch Элизабет Порецки: Тайный агент Дзержинского. Перевод с английского, Moskau 1996, S. 404.