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Name russisch: Каночер Виктор Иоганович
Geboren: 13.01.1908, Linz
Beruf: Monteur, Schlosser
Letzter Wohnort in Österreich: Linz
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 10.06.1935
Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau, Wolgadeutsche Republik
Verhaftet: 30.04.1937, Moskau
Anklage: konterrevolutionäre Agitation
Urteil: 16.08.1937, Sonderberatung (OSO), 5 Jahre Lagerhaft
Gestorben: 06.03.1938, Gulag
Rehabilitiert: 16.01.1989, Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR
Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration
Schicksal: im Lager umgekommen
Viktor Kanotscher, geboren 1908, lernte Dreher in Linz und arbeitete bis zum Februar 1934 als Brückenschlosser und Monteur bei den Linzer Stadtwerken. Er trat 1926 in die SDAP und den Schutzbund ein, wechselte jedoch im September 1933 zur KPÖ über. Wegen Teilnahme (als "Minderbeteiligter") an den Februarkämpfen war er 1934 15 Tage in Linz in Haft.
Im Juni 1935 emigrierte er nach Russland (nach anderen Angaben bereits 1934). In der UdSSR wurde ihm ein Arbeitsplatz in der Deutschen Wolgarepublik zugewiesen, wohl weil er laut Richard Uccusic (Urban) als "Anhänger Brünns, besonders Bernascheks" (gemeint ist die österreichische Sozialdemokratie in der Emigration, die antisowjetisch eingestellt war) galt. Er stellte im Dezember 1936 an die österreichische Gesandtschaft ein Passansuchen, wogegen die Linzer Polizei keine Einwände erhob.
Am 30. April 1937 wurde er in Moskau verhaftet, am 16. August 1937 wegen konterrevolutionärer Agitation zu fünf Jahren Lagerhaft verurteilt. Kanotscher starb in einem Lager im Fernen Osten (Севвостлаг) am 6. März 1938. Auf Bitte seines in Linz wohnhaften Bruders interessierte sich die österreichische Gesandtschaft für sein Schicksal und erfuhr vom sowjetischen Außenamt vom Urteil, sie erhielt jedoch trotz Urgenz keine Kopie davon oder Angaben über den Haftort. Kanotschers Deckname in der Partei war Hans Hoffmann.
Quelle: Parteiarchiv der KPÖ