logo
logo

Kogler, Arnulf

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

A    B    C    D    E    F    G    H    I    J    K    L    M    N    O    P    Q    R    S    T    U    V    W    Z   

 

 

Name russisch: Коглер Арнулф Алойзович

Geboren: 16.08.1890, Stainz (Steiermark)

Beruf: Historiker

Letzter Wohnort in Österreich: Graz

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 03.03.1932

Wohnorte in der Sowjetunion: Magnitogorsk, Engels (Wolgadeutsche Republik), Moskau, Kljaz'ma (Moskovskaja obl.)

Verhaftet: 25.10.1937, Moskau

Anklage: Spionage für Deutschland und Österreich, konterrevolutionäre nationalistische Propaganda

Urteil: 29.10.1939, Sonderberatung (OSO), 5 Jahre Lagerhaft; Sonderberatung (OSO), Ausweisung

Rehabilitiert: 16.01.1989, Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR

Emigrationsmotiv: wirtschaftliche Emigration

Schicksal: an Nazi-Deutschland ausgeliefert

 

Arnulf Kogler wurde 1890 in Stainz (Bezirk Deutschlandsberg) in der Steiermark geboren. Er studierte - wahrscheinlich in Graz - Geschichte, arbeitete dann als Lehrer und Archivar. Nach Gestapo-Angaben wurde ihm wegen verschiedener Delikte, für die er mit drei Jahren Kerker bestraft wurde, sein akademischer Grad aberkannt. Politisch nicht organisiert, fuhr Kogler 1932 mit einer Studiendelegation mit der Absicht, dort Arbeit zu finden, nach Moskau. Am 13. Mai 1932 wurde ihm ein Arbeitsplatz in Magnitogorsk zugewiesen, später unterrichtete Kogler (zusammen mit Boris Brainin , den er bei der österreichischen Gesandtschaft denunzierte) Geschichte an der Pädagogischen Hochschule in Engels.

 

Am 25. Oktober 1937 wurde Kogler verhaftet, er dürfte damals in Moskau oder Kljaz'ma bei Moskau gelebt haben. Kogler wurde der Spionage beschuldigt, die 3. Abteilung des GUGB in Moskau übergab die Entscheidung an das Politbüro. Am 3. Jänner 1938 wiesen Ždanov, Molotov, Kaganovič und Vorošilov das Militärkollegium des Obersten Gerichts an, Kogler zum Tode zu verurteilen. Es verhängte jedoch "nur" ein Urteil von fünf Jahren Lagerhaft. Wie in mehreren ähnlichen Fällen in Bezug auf Deutsche und Österreicher wurde das Urteil aufgehoben und Kogler des Landes verwiesen. Am 5. Februar 1940 wurde Kogler der Gestapo bei Brest-Litovsk übergeben. Er traf am 8. Februar 1940 in Wien ein, wurde zur Deutschen Wehrmacht eingezogen und diente 1942 an der "Ostfront".

 

 

Quelle: lists.memo.ru, GARF, Politisches Archiv des AA, Gestapo-Kartei (Blaue Kartei)

 

» nächste Biographie

Unterstützt von: