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Name russisch: Майзель Яков Генакович (Гекохович, Генрихович)
Geboren: 1899, Wilna (Vilnius)
Beruf: Schneider
Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau, Petropavlovsk (Kasachstan)
Verhaftet: 1934, Moskau; 27.03.1935, Petropavlovsk
Anklage: antisowjetische Aktivitäten
Urteil: 05.03.1934, 3 Jahre Verbannung nach Kasachstan; 28.05.1936, Trojka, 5 Jahre Lagerhaft; 11.01.1938, Trojka, Tod durch Erschießen
Gestorben: 30.03.1938, Vorkuta
Rehabilitiert: 06.01.1958, Stadtgericht Moskau
Emigrationsmotiv: unbekannt
Schicksal: erschossen
Jakob Meisel wurde 1899 in der litauischen Hauptstadt Wilna (Vilnius) geboren, er war jüdischer Abstammung. Er war Mitglied der KPÖ, man kann also annehmen, dass er in Österreich gelebt hat. Wann und wie Meisel in die Sowjetunion gelangte, ist unbekannt. Als er verhaftet wurde, arbeitete er als Schneider in der Textilfabrik Парижская коммуна in Moskau. Am 5. März 1934 wurde er wegen antisowjetischer Aktivtäten zu drei Jahren Verbannung nach Kasachstan verurteilt.
In Petropavlovsk (Petropavl) in Nordkasachstan arbeitete er in einem kommunalen Statistikbüro, als er am 27. März 1935 verhaftet und am 28. Mai 1936 wegen antisowjetischer Agitation und Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation zu fünf Jahren Lagerhaft verurteilt wurde. Am 11. Jänner 1938 wurde er als Gefangener im Uchtpečlag im Norden Russlands von einer тройка (Dreier-Kommission) des NKVD Archangel’sk wegen der gleichen Verbrechen zum Tode verurteilt und am 30. März 1938 erschossen. Er ist in einem Bergwerk in Vorkuta begraben.
Das Präsidium des Moskauer Stadtgerichts rehabilitierte ihn am 6. Jänner 1958 hinsichtlich der Verurteilung vom 5. Mai 1934, die Staatsanwaltschaft des Gebietes Nordkasachstan am 30. September 1991 hinsichtlich der Verurteilung vom 28. Mai 1936.
Quelle: Parteiarchiv der KPÖ, lists.memo.ru, DÖW