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Süßkind, Heinrich

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Зюскинд Генрих Карлович (Хаимович Курт Гейнрих)

Geboren: 30.10.1895, Kolomea (Ostgalizien)

Beruf: Journalist, Funktionär

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1933

Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau

Verhaftet: 09.08.1936, Moskau

Anklage: Mitgliedschaft in einer antisowjetischen Terrororganisation

Urteil: 03.10.1937, Militärkollegium des Obersten Gerichts, Tod durch Erschießen

Gestorben: 03.10.1937, Moskau

Rehabilitiert: 28.09.1988, Plenum des Obersten Gerichts der UdSSR

Emigrationsmotiv: KP-Emigration

Schicksal: erschossen

 

Heinrich Süßkind wurde 1895 in Kolomea (Коломия) in Ostgalizien (heute Ivano-Frankivs'ka obl.) als Sohn eines Rabbiners geboren. 1914 begann er in Wien Rechtswissenschaften, Ökonomie und Philosophie zu studieren. 1918 wechselte er nach Tübingen, wo er sich der Freien sozialistischen Jugend anschloss. 1919 trat er der KPD bei, er wurde dann gegen Jahresende aus Württemberg ausgewiesen. Auf Vorschlag von Wilhelm Pieck und Clara Zetkin begann er als Journalist (Decknamen waren u. a. Kurt und Heinrich) für KPD-Organe zu arbeiten. Im Dezember 1921 wurde Süßkind Chefredakteur der Roten Fahne, 1922 aus Deutschland ausgewiesen. Er arbeitete dann in Riga und Moskau für die Komintern, kehrte 1923 nach Deutschland zurück und leitete in Berlin die Rote Fahne. Im Zuge der Fraktionskämpfe und der Affäre um John Wittorf verlor er seine Parteifunktionen.

 

1933 floh Süßkind über Prag nach Moskau, wo er für die Propagandaabteilung des IKKI (Exekutivkomitee der Komintern) tätig war und im Hotel Lux (Люкс) lebte. 1935 wurde seine Parteimitgliedschaft vorübergehend stillgelegt. Am 9. August 1936 wurde Heinrich Süßkind verhaftet, am 3. Oktober 1937 wegen Mitgliedschaft in einer antisowjetischen Terrororganisation zum Tode verurteilt und am gleichen Tag erschossen.

 

 

Quelle: DÖW, lists.memo.ru

 

Siehe auch Hermann Weber/Andreas Herbst, Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945, Berlin 2003, S. 772 f.

 

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