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Name russisch: Сабо Эрнст Павлович
Geboren: 18.02.1912, Wiener Neustadt (NÖ)
Beruf: Schlosser
Letzter Wohnort in Österreich: Wiener Neustadt
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 10.10.1931
Wohnorte in der Sowjetunion: Saratov
Verhaftet: 1937, Saratov
Anklage: Spionage
Urteil: 02.10.1938, Trojka, Tod durch Erschießen
Gestorben: 03.10.1938, Saratov
Rehabilitiert: 07.10.1958, Militärtribunal des Wolga-Wehrkreises
Emigrationsmotiv: wirtschaftliche Emigration
Schicksal: erschossen
Der Schlosser Ernst Szabo wurde 1912 in Wiener Neustadt geboren, er war wahrscheinlich ungarischer Abstammung. Szabo gehörte zu einer Gruppe von Österreichern an, die im Oktober 1931 in die Sowjetunion auswanderte und im Saratover Mähdrescherwerk Завод комбайнов arbeitete. In Saratov trat Szabo in den Komsomol ein, geriet jedoch bald durch seine offenen Redensarten gegen das Stücklohnsystem und die "Diktatur der Lüge" in Bedrängnis.
Im Februar 1933 wurde er entlassen. Die Komsomolleitung behauptete, Szabo sei aufgrund seiner Mitgliedschaft in der ungarischen KP als Politemigrant in der UdSSR anerkannt worden, er sei jedoch nie Mitglied der ungarischen Komintern-Sektion gewesen. Szabo konnte dennoch im Betrieb bleiben, vermutlich durch die Unterstützung des neuen Leiters der Ausländerabteilung namens Gruber, der gleichfalls österreichisch-ungarischer Herkunft war. Mit einer Empfehlung des Komsomol konnte Szabo sogar in das Technikum für Fremdsprachen eintreten, das er jedoch schon im November 1933 mehr oder weniger freiwillig wieder verließ, weil seine Russischkenntnisse nicht ausreichten. In der Folge war er wieder im Mähdrescherwerk beschäftigt, bis er im November 1937 verhaftet wurde. Am 2. Oktober 1938 wurde Szabo wegen Spionage zum Tode verurteilt und einen Tag später in Saratov erschossen.
Szabos österreichische Arbeitskollegen im Mähdrescherwerk Eugen Horak, Gottlieb Nawratil und Karl Voglauer wurden am gleichen Tag verurteilt.
Quelle: Memorial Moskau, ÖStA