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Weiden, Leopold (Leo)

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Вейден Лео Исаакович

Geboren: 14.12.1903, Tarnów (Tarnau, Westgalizien)

Beruf: Goldschmied, Dreher, Journalist, Bibliothekar

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 07.10.1931

Wohnorte in der Sowjetunion: Leningrad

Verhaftet: 04.11.1937, Leningrad

Anklage: antisowjetische Agitation, Mitgliedschaft in einer faschistischen Organisation

Urteil: 19.11.1937, Dvojka, Tod durch Erschießen

Gestorben: 24.11.1937, Leningrad

Rehabilitiert: 16.01.1989, Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR

Emigrationsmotiv: wirtschaftliche Emigration

Schicksal: erschossen

 

Leopold (Leo) Weiden wurde 1903 in einer streng jüdischen Familie in Tarnów (Tarnau) in Kleinpolen (Małopolska - südlicher Teil des alten polnischen Staates mit den Metropolen Krakau, Lublin, Zamość und Sandomierz) geboren. Nach der Trennung der Eltern übersiedelte die Mutter mit den drei Kindern 1914 nach Wien, wo sie als Heimarbeiterin tätig war. Leo Weiden machte eine Berufsausbildung als Goldschmied; 1926 wurde er wegen Teilnahme an einem Streik entlassen, er arbeitete dann als Vertreter für Textilfirmen. 1921 trat er der SDAP bei. Obwohl er sich für den Anarchismus interessierte, trat er im Oktober 1930 in die KPÖ ein. In Wien war er Funktionär der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH), Mitarbeiter der Roten Fahne, Mitglied des Bundes proletarischer Schriftsteller Österreichs und Verantwortlicher für Parteiliteratur in einer KPÖ-Zelle in Wien-Leopoldstadt.

 

Mit Erlaubnis der KPÖ emigrierte er wegen Arbeitslosigkeit 1931 in die UdSSR und ließ sich in Leningrad nieder. In Leningrad arbeitete Weiden nach einer Umschulung als Dreher in der Instrumentalabteilung der Putilov-Werke, dann als Propagandist für ausländische Arbeiter und Leiter des Ausländersektors des Neva-Kulturhauses. Er schrieb regelmäßig für die in Leningrad erscheinende deutschsprachige Rote Zeitung, für die Deutsche Zentral-Zeitung (DZZ) und für deutsche und russische Zeitschriften, außerdem war er in der deutschen Sektion des Schriftstellerverbandes tätig.

 

Zur Zeit seiner Verhaftung am 4. November 1937 war Weiden leitender Bibliothekar in der Bibliothek der Akademie der Wissenschaften. Er wurde wegen antisowjetischer Agitation und Mitgliedschaft in einer faschistischen Organisation am 19. November 1937 zum Tode verurteilt und fünf Tage später erschossen.

 

Seine Frau und sein Sohn wanderten später nach England aus.

 

 

Quelle: Parteiarchiv der KPÖ, RGASPI, DÖW, lists.memo.ru, CGAIPD-SPb

 

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