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Name russisch: Винклер Элла (Элли) Генриховна
Geboren: 02.07.1891, Deutschland
Beruf: Hausfrau
Letzter Wohnort in Österreich: Radenthein (Kärnten)
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 15.03.1932
Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau, Ufa, Sterlitamak (Baškirskaja ASSR)
Verhaftet: 03.10.1938, Ufa
Anklage: antisowjetische Agitation
Urteil: 03.10.1940, Oberstes Gericht der Baschkirischen ASSR, 5 Jahre Lagerhaft
Rehabilitiert: 20.11.1956, Oberstes Gericht der RSFSR
Emigrationsmotiv: wirtschaftliche Emigration
Schicksal: überlebte
Elly Winkler, die 1891 – angeblich in Deutschland – geborene Ehefrau von Jakob Winkler, wanderte mit ihrem Mann und den beiden Töchtern 1932 aus Radenthein nach Russland aus. Ab 1933 lebte die Familie in Ufa, die Eltern arbeiteten beide in einem Motorenwerk. Als Jakob Winkler 1937 die sowjetische Staatsbürgerschaft annahm, blieben Elly Winkler und die Töchter Sonja (geb. 1922) und Irma (geb. 1924) österreichische Staatsbürger.
Elly Winkler wurde acht Monate nach ihrem Mann am 3. Oktober 1938 verhaftet. Genau zwei Jahre später, am 3. Oktober 1940, wurde sie wegen antisowjetischer Agitation zu fünf Jahren Lagerhaft und anschließend noch drei Jahren Entzug des Wahlrechts verurteilt.
Nach ihrer Entlassung aus der Verbannung wohnte Elly Winkler bei Freunden in Moskau und betrieb ihre Rehabilitierung bzw. Ausreise in die DDR, bis sie ein eigenes Zimmer und eine Pension vom Staat erhielt. Im Jänner 1958 befanden sich die Namen der Familie Winkler auf einer Liste von ehemaligen Häftlingen und deren Angehörigen, die Walter Ulbricht in die DDR repatriieren wollte. Im März 1958 durften Elly Winkler und ihre Tochter Irma aus der UdSSR ausreisen. Sonja Winkler (Софья Яковлевна Винклер) befand sich zu dieser Zeit im Gefängnis in Ufa.
Quelle: RGASPI, ÖStA, lists.memo.ru