"Kampf um Recht und Gerechtigkeit" nannte Simon Wiesenthal seine Lebensaufgabe, die ihn in der internationalen Öffentlichkeit bekannt machte - einhellige Zustimmung hat sie ihm, besonders in Österreich, lange Zeit nicht eingetragen.
Simon Wiesenthal (vorne links) bei der Eröffnung der ständigen Ausstellung des DÖW in der Bürgerstube des Alten Rathauses, 1. Juni 1978
Am 31. Dezember 1908 in Galizien geboren, studierte Wiesenthal in Prag Architektur. Ab den 1930er-Jahren lebte er in Lemberg (Lwiw, Galizien). Im Herbst 1939 wurde Galizien als Folge des Hitler-Stalin Pakts von sowjetischen Truppen besetzt. Nach dem Überfall NS-Deutschlands auf die Sowjetunion wurde Lemberg am 30. Juni 1941 von deutschen Truppen eingenommen und antisemitische Pogrome setzten ein. Wiesenthal wurde im Juli 1941 festgenommen und war in der Folge bis Kriegsende in mehreren Konzentrationslagern, zuletzt im KZ Mauthausen in Haft. Nach der Befreiung aus dem KZ Mauthausen durch amerikanische Truppen im Mai 1945 widmete sich Wiesenthal der Suche nach NS-Tätern. Sein zentrales Anliegen war es, durch Aufklärung über die Vergangenheit deren Wiederkehr zu verhindern und das öffentliche Gewissen wach zu halten.
Der Leiter des Dokumentationszentrums des Bundes jüdischer Verfolgter und Initiator des Simon Wiesenthal Center in Los Angeles starb am 20. September 2005 im Alter von 96 Jahren.