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Ferdinand Furm

Opfer des Terrors der NS-Bewegung in Österreich 1933 - 1938

NS-Juliputsch 1934 (Kärnten)

 

 

6. Brigade Alpenjägerregiment Nr. 11

 

Der Alpenjäger Ferdinand Furm wurde bei den Kämpfen um Wolfsberg (Bahnhaltestelle Priel) am 26. Juli 1934 durch einen Magenschuss schwer verwundet und starb einige Tage später.

 

 

Am 26. Juli Nachmittag erhielt die in Völkermarkt stationierte 1. Kompanie des Alpenjägerregiments Nr. 11 den Befehl, nach Wolfsberg abzugehen:

 

"Die zum Assistenzdienst befohlene 1. Kompagnie des Alpenjägerregiments Nr. 11 stand unter dem Befehl des Mjr. Rudolf Smolle und hatte beim Ausmarsch einen Alarmstand von 2 Offizieren, 1 Unteroffizier und 74 Mann.
Da sich in der Aufbringung von brauchbaren Kraftfahrzeugen Schwierigkeiten ergaben, fuhr ein Teil der Kompagnie unter Führung des Kompagniekommandanten um etwa 17 Uhr zunächst nach St. Andrä voraus, wo das Eintreffen des Restes der Kompagnie bis etwa 18 Uhr 30 abgewartet wurde. Mit insgesamt vier Kraftwagen trat sodann die Kompagnie mit einer leichten Maschinengewehrgruppe auf einem vorausgesandten Kraftwagen als Vortrupp die Fahrt gegen Wolfsberg an und gelangte bis etwa 500 Schritte südlich der Bahnhaltestelle Priel [...]
Als die leichte Maschinengewehrgruppe in vollem Lauf die Lavantbrücke gegen Norden überschritt, wurde sie aus der Richtung der Stadt beschossen; dennoch gelang es dem Vortrupp, bis über die Bahnstrecke zu gelangen. Hier erhielt er heftiges Gewehr- und Maschinengewehrfeuer aus der Richtung des Friedhofes und aus Häusern der nächsten Umgebung. [...] Durch das von allen Seiten, selbst aus dem Rücken einsetzende lebhafte Feuer der Aufrührer wurden der Gefr. August Eschenauer und die AJg [Alpenjäger] Adam Bauer und Ferdinand Furm schwer verwundet. [...] Zu dieser Zeit stand die Hauptkraft der Kompagnie, bereits zur Vorrückung entfaltet, beiderseits der Bahn- und Straßenkreuzung südlich Wolfsberg. Der Kompagniekommandant [Rudolf Smolle] befahl eine Patrouille, westlich ausbiegend, zur Aufklärung der Gegend nächst dem Bahnhofe Wolfsberg und einen Zug in den Raum östlich der Haltestelle Priel und folgte einige Augenblicke später diesem Zuge persönlich nach. Hiebei erhielt er einen schweren Bauchschuß. [...] Lt Rainer [...] befahl die Sanitätspatrouille der Kompagnie in das Stationsgebäude zur Hilfeleistung für den schwerverwundeten Kompagniekommandanten. Hiebei erhielt AJg Johann Koiner einen tödlichen Kopfschuß. Der sterbende Mjr Smolle gab dem Zgsf Wieser noch die Weisung, nicht weiter vorzurücken, sondern Verstärkung aus Klagenfurt abzuwarten."

 

Die Juli-Revolte 1934. Das Eingreifen des österreichischen Bundesheeres zu ihrer Niederwerfung. Nur für den Dienstgebrauch, o. O. 1936, S. 39 f.

 

 

Quellen: Die Juli-Revolte 1934. Das Eingreifen des österreichischen Bundesheeres zu ihrer Niederwerfung. Nur für den Dienstgebrauch, o. O. 1936, S. 39 f., 44; Christian Klösch, Des Führers heimliche Vasallen. Die Putschisten des Juli 1934 im Kärntner Lavanttal, Wien 2007, S. 127

 

 

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