Josef Berger, geboren am 9. November 1886, Spengler und Glaser
Deportation nach Opole: 15. Februar 1941
Josef Berger als Rekrut, 1914
Foto: Privatbesitz
Im Zuge des Novemberpogroms 1938 wurden in Wien über 6500 Juden verhaftet, knapp unter 4000 von ihnen wurden in das KZ Dachau überstellt. Auch der in Hohenau (NÖ) geborene Josef Berger wurde festgenommen und am 15. November 1938 in Dachau eingeliefert (Zugangs-Nr. 24949). Von dort wurde er am 19. Jänner 1939 entlassen.
Am 26. oder 27. Oktober 1939 wurde Berger nach Nisko (Polen) deportiert. Nach Kriegsausbruch am 1. September 1939 und der damit verbundenen Einschränkung der weiteren Flucht und Vertreibung der Juden aus dem Deutschen Reich hatte Adolf Eichmann, Leiter der Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Wien, die Schaffung eines "Judenreservats" im Gebiet östlich von Nisko am Fluss San an der Grenze des "Generalgouvernements" geplant. Obwohl dieser Plan verworfen wurde, wurden im Oktober 1939 mit zwei Transporten über 1500 Männer nach Nisko deportiert. Nur ein kleiner Teil der aus Wien Deportierten, darunter auch Josef Berger, gelangte in das Lager; die Mehrheit wurde unter Abfeuerung von Schreckschüssen über die deutsch-sowjetische Demarkationslinie gejagt. Josef Berger gehörte zu den knapp unter 200 Männern, die in Zarzecze bei Nisko als Personal eingesetzt und im April 1940 nach Wien zurückgeschickt wurden.
Vom 10. Juni bis 12. Oktober 1940 war er im Arbeitslager Präbichl (Steiermark) im Einsatz. Ab 9. Februar wurde er im Sammellager in der Castellezgasse 35 (Wien-Leopoldstadt) festgehalten, von wo er am 15. Februar nach Opole deportiert wurde. 1958 wurde Josef Berger für tot erklärt.
Bergers Kinder Margit (geboren am 16. August 1916) und Heinrich (geboren am 24. April 1920) überlebten im Exil, seine Frau Amalie Berger (geboren am 4. August 1887) war bereits 1930 verstorben.