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Wien

Meldung von Sterbefällen an das Statistische Amt für die Alpen- und Donau-Reichsgaue, 1942/43

Alle Sterbefall-Meldungen als Download.
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ohne Bezirksangabe

 

2., Leopoldstadt

 

3., Landstraße

 

4., Wieden

 

5., Margareten

 

6., Mariahilf

 

7., Neubau

 

8., Josefstadt

 

9., Alsergrund

 

10., Favoriten

 

12., Meidling

 

14., Penzing

 

15., Rudolfsheim-Fünfhaus

 

16., Ottakring

 

17., Hernals

 

18., Währing

 

19., Döbling

 

20., Brigittenau

 

21., Floridsdorf

 

22., Donaustadt

 

23., Liesing

Sterbefall-Meldung

Die Postsparkassenangestellte Leopoldine Kovarik (geb. 1919) aus Wien-Favoriten gehörte ab 1933 dem Kommunistischen Jugendverband (KJV) an. Im Spätsommer 1941 war sie Verbindungsfrau zwischen dem nach Österreich eingeschleusten KPÖ-Spitzenfunktionär Leo Gabler, der hier die Partei nach den Verhaftungswellen 1941 wieder aufbauen sollte, und anderen KPÖ-Funktionären. Als Angehörige des KJV nach dem Überfall NS-Deutschlands auf die Sowjetunion (Juni 1941) in Briefen Soldaten der Deutschen Wehrmacht aufforderten, die Waffen niederzulegen, stammte einer der Briefentwürfe von Kovarik, deren Verlobter, der KJV-Funktionär Leopold Kellner, 1939 in Polen gefallen war: "Weißt Du, wenn die Größe der Heimat aber so aufgebaut wird, daß der Bräutigam in Frankreichs Erde liegt, der Bruder in Norwegen und der Schwager in Griechenland, dann glaube ich, würden wir gern verzichten, denn was haben denn wir, das arbeitende Volk Deutschlands, davon?"
Kovarik wurde im Oktober 1941 festgenommen und am 27. September 1943 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Sie wurde am 2. November 1943 im Landesgericht Wien hingerichtet.

 

Kovarik an ihre Familie, 31. Oktober 1943:
"Meine Goldigen, noch ist es nicht so weit, noch können wir auf eine gute Lösung hoffen, sollte es aber anders kommen, meinem Leben ein Ende bereitet werden, dann soll euch das Kraft geben, daß ich dem Schicksal gefaßt ins Auge gesehen habe. [...]

Es stirbt keiner gern in diesen jungen Jahren, doch kann einem die Zeit bis dahin eine leichtere sein, wenn man weiß, daß das kurze Leben nicht umsonst war u. daß die Liebsten diesen für sie so furchtbaren Schlag mit einer gewissen Kraft ertragen werden."

 

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