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Der "Anschluss" - Inszenierung und Faszination

Gerhard Botz / Daniella Ellmauer / Alexander Prenninger

Foto: Österreichische Gesellschaft für Zeitgeschichte/Bildarchiv, jetzt: Österreichische Nationalbibliothek/Bildarchiv

 

 

 

 

Jubelnde Masse, Wien

(Foto: Österreichische Gesellschaft für Zeitgeschichte/Bildarchiv; jetzt: Österreichische Nationalbibliothek/Bildarchiv)

 

 

 

 

Der "Anschluss" stellt sich als dreifache Machtübernahme dar:

 

  • als massive militärische Drohung durch den Einmarsch der Wehrmacht, begleitet von einer noch früher einsetzenden Polizeiaktion von Himmlers Gestapo;

 

  • als Machtübernahme von einheimischen Nationalsozialisten und Sympathisanten, die sich bereits in niedrigeren wie auch höheren Positionen des Ständestaates befanden; und

 

  • als demonstrative Machtübernahme "von unten" durch bedrohlich wirkende Straßendemonstrationen, offenen Aufmarsch von bislang verbotenen Parteiformationen und symbolische Aktionen.



Der Propaganda kam hierbei eine besondere Schlüsselrolle zu. Ihre Wirksamkeit ergab sich aus dem Zusammenfließen von Inszenierung und Faszination. Propaganda ersetzte reale Macht, wo sie noch nicht ausgeübt werden konnte, sie übertönte massive Interventionen aus dem deutschen Ausland, schüchterte politische Gegner ein und weckte Hoffnungen bei den Anhängern. Der Aufbau des dazu nötigen Propagandaapparates schuf gleichzeitig Grundlagen für den zukünftigen Parteiapparat der NSDAP als eine die gesamte Gesellschaft durchdringende Organisation.

 

 


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