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Oberösterreich - "Heimatgau des Führers"

Rudolf Ardelt

Hitler in Braunau

 

 

Die Inszenierung "Heimkehr Adolf Hitlers" beginnt in seiner Geburtsstadt Braunau, nachdem er um 15.50 Uhr die österreichische Grenze passiert hat.

 

 

 

 

 

 

 

Als "Heimatgau des Führers" erhielt Oberösterreich nach dem "Anschluss" eine besondere Stellung; konzentrieren sich doch hier die Anstrengungen der nationalsozialistischen Propaganda in besonderer Weise, die Machtübernahme als Aufbruch in eine "neue Zeit" in Szene zu setzen.

Die Fahrt Adolf Hitlers am 12. März 1938 von Braunau nach Linz und der zweitägige Aufenthalt in Linz, der "Patenstadt des Führers", stellen die pathetisch und sentimental inszenierte "Heimkehr des Führers" als ersten Akt einer theatralischen Verschleierung der Realität dar - der raschen Durchsetzung und Stabilisierung der nationalsozialistischen Herrschaft in einem besetzten Land.

Der zweite Akt - die Vorbereitung der "Volksabstimmung" vom 10. April - eröffnet den Blick auf die "neue Zeit", verheißen doch die Propagandareden aller "Größen" des Regimes die Verwandlung Oberösterreichs in ein Land der Industrie und die Umgestaltung von Linz in eine industrielle und kulturelle Donaumetropole. Es ist die Einladung und Aufforderung vor allem an jene Bevölkerungsgruppen, die dem Nationalsozialismus distanziert, ja auch ablehnend gegenüberstehen, ein "Stück Weges" mit dem neuen Regime zu gehen. Neben Adolf Hitler ist es vor allem Hermann Göring, der diesen "Aufbruch" für den "Heimatgau des Führers" und zugleich das Image der "Effizienz" des "Dritten Reiches" verkörpert.

Linz gilt die besondere Zuwendung des "Führers": Es soll neben Wien und Budapest als neue Donaumetropole treten - als Standort neuer Großindustrien und als völlig neu gestaltetes kulturelles Zentrum im Südosten des "Reiches", gleichsam Höhepunkt und Abschluss der Inszenierungen, ein pathetisch-imperiales Denkmal Adolf Hitlers für sich selbst.


 

 


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