Gemeinsam mit der von Walter Ochensberger herausgegebenen Zeitschrift Phoenix (Nr. 1/1999) werden seit kurzem antisemitische Hetzschriften verbreitet. In einem beigelegten Artikel mit dem Titel "1999 = 666 - das Jahr des Tieres ...?" wird suggeriert, die Ermordung der europäischen Juden sei eine jüdisch-kabbalistische Erfindung. Der Holocaust diene u. a. dazu, "den Widerstand von Teilen der Welt gegen das Weltherrschaftsstreben der Führungs-Hebräer zu brechen". Aus einem Amalgam von Zahlenmystik, Verschwörungstheorie und Haß braut der anonyme Autor das alte Szenario der antisemitischen Paranoiker zusammen - die jüdische "Weltherrschaft". "Jüdische Kabbalisten" stünden hinter allem Terror und Krieg, mit welchem die "Ankunft des hebräischen Messias" vorbereitet werde. In einem weiteren beigelegten Artikel ("Denkwürdiges zum Thema Holcaust") werden u. a. berühmte "Revisionisten" zitiert. So wird etwa Robert Faurisson mit folgenden Worten wiedergegeben: "Kein menschliches Wesen wurde in Auschwitz mit Zyklon B oder sonstwie vergast, und hätte den Deutschen Zyklon B zur Verfügung gestanden, so wären weniger Häftlinge gestorben, denn dieses Produkt diente zur Entseuchung und Entwesung. Um eine bekannte Formel zu verwenden: In Auschwitz wurden nur Läuse vergast."
Auch die der presserechtlichen Verantwortung Ochensbergers zuzuordnenden Texte im Heft strotzen einmal mehr vor Antisemitismus. Im Zentrum der Hetze steht wie so oft bei Ochensberger die antisemitische Figur des jüdischen Ausbeuters, der auch am Holocaust profitiere.