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Verfolgte Unschuld (Bund freier Jugend / BfJ)

Neues von ganz rechts - April 2005

Rasch unterbanden die oberösterreichischen Behörden alle Versuche des neonazistischen Bundes freier Jugend (BfJ) sich als Aktion Sichere Zukunft (ASZ) oder Bürgerinitiative "Wir sind das Volk" zu betätigen: Ein für den 23. April geplanter Fackelmarsch in Linz - "Ein Zeichen gegen den Volkstod durch Kinderlosigkeit und Ausländer-Überfremdung" - wurde genauso verboten wie zahlreiche Kundgebungen.

In einer Reaktion versucht die ASZ den Verdacht der NS-Wiederbetätigung und Verhetzung von sich zu weisen. Etwa indem betont wird, dass nicht "die Einwanderer [...] das Ziel der Anklage unseres Volkes sein [dürfen], sondern die Politiker (Pseudodemokraten), welche den Einwanderungswahnsinn fördern oder zumindest dulden!" Nun haben das andere Neonazis - von der NDP bis zur Bajuwarischen Befreiungsarmee (BBA) - in ihrem Kampf gegen die "Umvolkung" schon vor Jahren genauso formuliert. Tatsächlich weisen derartige Formulierungen bloß auf eine fortgeschrittene Integration des rassistischen Hasses zur geschlossenen (neo-nationalsozialistischen) Weltanschauung hin: Während dumpf-rassistische Skinheads Jagd auf "Einwanderer" machen, zielen organisierte und geschulte Neonazis auf die "Umvolkungspolitiker". Darüber hinaus verbindet sich hier der Rassismus mit der (antisemitischen) Verschwörungstheorie, wonach die Einwanderung systematisch von "Drahtziehern" - die ASZ spricht bezeichnenderweise auch von "Finanzhaie[n]" und "Feinden unseres Volkes" - gesteuert werde, um das Volk in seiner Substanz zu schwächen und so willenlos zu machen. So behauptet etwa die ASZ, "dass eine Abschaffung unseres Volkes zugunsten der multi-ethnischen Gesellschaft ihr tägliches Brot ist". Die oberösterreichischen Neonazis versteigen sich sogar zur Behauptung, die heimischen "Pseudodemokraten" würden sich eines "Völkermordes" schuldig machen. Die schon hier anklingende Frontstellung gegen die Demokratie wird an anderer Stelle im ASZ-Schrifttum noch deutlicher: "Wir glauben nicht mehr daran, im jetzigen Zustand eine Wende über die Wahlurnen erwirken zu können. [...] Wir glauben nicht mehr daran, dass es gelingen kann, die Parlamente für den Dienst an ihren Völkern zu verpflichten!"

 

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