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Polacek endlich vor Gericht?

Neues von ganz rechts - August 1998

Der 1992 von Deutschland nach Österreich abgeschobene Neonazi Karl Polacek, vormaliger Landesführer der 1995 verbotenen Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP) in Niedersachsen, soll sich laut NEWS (35/98) im kommenden Herbst vor einem Rieder Geschworenengericht wegen NS-Wiederbetätigung verantworten müssen. Die Voruntersuchungen gegen den 64jährigen Polacek zogen sich über Jahre hinweg, wofür in parlamentarischen Anfragen der Grünen der zuständige Staatsanwalt Heinrich Steinsky (B! Suevia, Innsbruck) veranwortlich gemacht wird. Laut NEWS lauschte Polacek im Juni dieses Jahres gar einem Vortrag "seines" Staatsanwaltes beim Neuen Klub in Salzburg.

Polacek, der als großväterlicher Organisator der Skinhead-Szene gilt, verschickt seine neonazistische Postille Braunauer Ausguck unter Umgehung des Pressegesetzes als "Rundbrief". Im Frühjahr 1998 fand sich übrigens als Absender dieser Hetzschrift ein Postfach in Hallwang, welches auch Helmut Schönangerer als Anschrift dient. Schönangerer machte in den 70er Jahren als österreichische Kontaktperson der terroristischen Wehrsportgruppe Hoffmann von sich reden. 1982 kandidierte er auf der Liste der Volkstreuen Sozialen Ordnung bei den Gemeinderatswahlen in Salzburg. Angeführt wurde diese rechtsextreme Gruppe von Fritz Rebhandl. Dieser wiederum gewährte Polacek nach seiner Ausweisung aus Deutschland Unterkunft.

Dem bereits 1992 nach NS-Verbotsgesetz zur Verantwortung gezogenen Rebhandl droht nun ebenfalls ein Verfahren: Seit Juli dieses Jahres liegt die Anklageschrift gegen den Herausgeber der rechtsextremen Zeitschrift Der Volkstreue beim Landesgericht Ried vor. Darin wird dem ehemaligen Waffen-SSler (Division Das Reich) und Landessprecher der 1988 behördlich aufgelösten Nationaldemokratischen Partei (NDP) vorgeworfen, in mehreren Ausgaben seines Volkstreuen u.a. den millionenfachen Mord in den Gaskammern des "Dritten Reiches" geleugnet zu haben.

 

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