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Neonazi beim Bombenbau verletzt

Neues von ganz rechts - August 2002

Stefan Topitz, ein mutmaßlicher Neonazi aus Linz, der seit einiger Zeit bei Meran in Südtirol lebt, verletzte sich am 12. August beim Bau eines Sprengsatzes schwer. Die Ermittler stellten bei einer anschließenden Hausdurchsuchung mehrere Sprengsätze und NS-Propagandamaterial sicher. Topitz wurde auf eigenen Wunsch ins Innsbrucker Krankenhaus gebracht. Dort wurde nach seiner Entlassung auch die Untersuchungshaft über ihn verhängt. Über mögliche Anschlagziele ist noch nichts bekannt, jedoch wurden bei Topitz Pläne von Kasernen in Südtirol gefunden.

Kontakte hatte der Bombenbastler nicht nur zur NSDAP/AO, sondern auch zur US-amerikanischen Neonazigruppe National Alliance (NA). Das lässt seine Aktivitäten in besonderem Licht erscheinen: Der jüngst verstorbene NA-Führer William Pierce veröffentlichte Ende der 80-er Jahre mit dem Machwerk "The Turner Diaries" die Terrorfibel der internationalen Neonaziszene. Unter seinem damaligen Pseudonym Andrew Macdonald ließ er etwa einen Kamikaze mit einem Flugzeug in das Pentagon stürzen. In einer apokalyptischen Szene wird auch die Zerstörung von New York als dem "jüdisch dominierten und verseuchten Zentrum des Weltkapitals" beschrieben. Nachweislich hat sich der Oklahoma-Attentäter Timothy McVeigh bei seiner Tat 1995 von diesem Buch, das auch Anleitungen zum Bombenbau enthält, inspirieren lassen.

Vor dem Jahrestag der Anschläge vom 11. September häufen sich im Internet Terror-Aufrufe aus der Neonazi-Szene. Im US-amerikanischen neonazistischen Micetrap Forum hieß es etwa Mitte August: "WE NEED SUICIDE BOMBERS TOO!! [...] LETS BRING THE TURNER DIARIES TO LIFE AGAIN!!! SIEG HEIL!!"

 

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