Günther Rehak, Rechtsextremist mit Verbindungen ins neonazistische Milieu, hat am 13. August bei einer Pressekonferenz angekündigt, für eine Kandidatur bei den kommenden Wiener Wahlen Unterstützungserklärungen zu sammeln. Unter der Bezeichnung Liste Wien fordert er einen "sofortigen Zuwanderungsstopp", die Bekämpfung der angeblich überbordenden Korruption und die "Erschwerung von spekulativen und parasitären Einkünften". Der "echte Wiener" sei "zum Menschen zweiter Klasse geworden", während "Leute mit Migrationshintergrund" fast überall bevorzugt werden würden.
Die neonazistische Site alpen-donau begrüßt bei aller Ablehnung der "Quatschbudendemokratie" die Rehak-Kandidatur grundsätzlich, da eine Konkurrenz von noch weiter rechts außen die FPÖ "veranlassen" würde, "sich auf ihre Wurzeln zu besinnen". Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Rehak 1992 bekannt, als er Gerd Honsik mit einem "Gutachten" vom Vorwurf der Verstöße gegen das Verbotsgesetz entlasten wollte. In der Folge rückte er immer weiter nach rechts außen, seit 2007 ist er im "wissenschaftlichen Beirat" der neonazistischen Zeitschrift Volk in Bewegung & Der Reichsbote. Rehak, der sich dem nationalrevolutionären Flügel des Rechtsextremismus zurechnet, referierte wiederholt bei neonazistischen Gruppen wie dem Bund Freier Jugend und sorgte zuletzt 2006 mit einem NEWS-Interview für Aufregung. Über die Gaskammermorde in Auschwitz wollte er damals nichts sagen, weil er sich nur zu Themen äußere, "über die man frei diskutieren kann". Offen kritisierte Rehak das Verbot der NSDAP, deren Neugründung in Form einer Vermengung mit der Sozialdemokratie ihm vorschwebe. (NEWS 42/2006, S. 48)