Die beiden burgenländischen Rechtsextremisten Robert Dürr und Michael Gruber belästigten Ende November zahlreiche Institutionen und Einrichtungen des öffentlichen Lebens mit Faxmitteilungen. In diesen kündigten sie an, "einen Aktionsplan gegen den Mord an den Seelen unserer Kinder und Jugendlichen zur Durchführung bringen" zu wollen:
"Konkret geht es darum, das Wesen der Anti-Wehrmachtsausstellung als Teil einer großangelegten antifaschistisch/stalinistischenen Hetzkampagne gegen unser Volk in der Öffentlichkeit bloßzulegen. Zweck der Hetzausstellung psychopathischer und gewalttätiger Antifaschisten war es, den durchgetriebenen Schülern und Jugendlichen Schuldgefühle anzuerziehen, um sie besser manipulierbar und erpreßbar zu machen."
Der "Aktionsplan" beinhaltet u. a. die Forderung nach einem "pauschalen Wiedergutmachungsbetrag von mindestens 40.000,- Schilling" pro seelisch ermordetem Jugendlichen sowie "weiteren individuellen Zahlungen für deren verletzte Gefühle". Daneben kündigen Dürr und Gruber eine Ausstellung unter dem Titel "Die Schule im Dienst politischer Hetzer - So schwindeln und fälschen die Antifaschisten" an.
Laut einem anonymisierten e-mail aus Neonazikreisen an das DÖW mußten Dürr und Gruber am 25. November eine 81tägige Ersatzarreststrafe antreten. Sie waren nach ihrer Aktion gegen die Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944" 1996 in Klagenfurt wegen Nötigung zu einer Geldstrafe von je öS 24.300,- verurteilt worden. Da sich die beiden "Ehrenschützer" weigerten, die Geldstrafe zu bezahlen, kam nun die Ersatzfreiheitsstrafe zum Tragen.