In der aktuellen Aula-Ausgabe setzt sich Thorsten Thomsen mit der "deutschen Rechten vor der Europawahl" auseinander. (Aula 12/2003, S.12) Einmal mehr beklagt er dabei die "Zersplitterung des nationalen Lagers". Kritik muss vor allem die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) einstecken: "Mit dem problematischen bis inakzeptablen Auftreten mancher Parteifunktionäre sowie der oftmals demonstrativ nach vorne gestellten Affinität zu historischen Phänomenen [gemeint ist der Nationalsozialismus], die auch von einem Großteil der Rechten - vom Wahlvolk ganz zu schweigen - schwer verdaulich sind, haben sich die Nationaldemokraten in den Augen vieler als Kooperationspartner selbst disqualifiziert." (Ebenda, S. 13)
Damit hat sich Thomsen den Zorn seiner deutschen Kameraden zugezogen: Im Internet-Forum des Nationalen Bündnisses Dresden echauffierten sich mehrere Teilnehmer über den "Opportunismus" des deutschen Aula-Autors. Denn in "den Monaten Juli und August dieses Jahres" habe Thomsen "noch fleißig die Weltnetz-Trommel für die Rudolf Hess-Demonstration in Wunsiedel gerührt". Es sei, so ein "Florian Geyer", "unanständig und geschmacklos", wenn "jemand in seiner nicht-öffentlichen E-Post und unter Pseudonymen die Hess-Märsche unterstützt, in einer nationalliberalen Zeitschrift dann aber der NPD Neonazismus - mehr als unterschwellig - vorwirft". In einem weiteren Eintrag wirft "Geyer" Thomsen vor, ein "Doppelspiel" zu betreiben: "1. Er bedient das NS-Thema, wo er sich von der Öffentlichkeit unbeobachtet sieht und 2. distanziert sich in eher bürgerlich-nationalen Foren von den primitiven Neonazis, wo dies gut ankommt." Schließlich unterstellt er dem Aula-Autor, er wolle sich "eine Karriere bei Ronald Schill oder einem Haider-Ableger in der BRD offen halten".