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Burschenschafterpreis für Neonazigruppe

Neues von ganz rechts - Februar 2009

Die Wiener Burschenschaft Libertas, die unter anderem die (ehemaligen) FPÖ-Politiker Walter Rosenkranz (NÖ) und Hans Achatz (OÖ) zu ihren "Alten Herren" zählt und bereits Ende der 1870er Jahre als erste Verbindung Juden die Aufnahme verwehrte, gibt auf ihrer Homepage die Empfänger des von ihr vergebenen "Carl von Hochenegg-Preises" an. Dieser Förderpreis wird seit 2005 "für herausragende Taten im Sinne des national-freiheitlichen Gedankens" vergeben. Neben der rechten Schülerzeitung Blaue Narzisse (Chemnitz) und ein paar pennalen Korporationen findet sich unter den Preisträgern auch der neonazistische Bund freier Jugend (BFJ). In der Begründung heißt es: "Durch seine von der Bevölkerung stark wahrgenommenen Kundgebungen und Veranstaltungen beanspruchte der BFJ in mutiger Weise ein Feld, das sonst quasi ausschließlich der Linken vorbehalten ist; der BFJ sieht sich für seine volkstreuen Aktivitäten stärkster staatlicher Repression ausgesetzt."

Schon im Oktober 2007 äußerte mit Hans Achatz ein prominentes Mitglied der Libertas öffentliche Vorbehalte gegen die strafrechtliche Verfolgung von Neonazis oder - wie es in diesem Milieu heißt - "Volkstreuen". In seiner Rede am Linzer "Turmkommers" bezeichnete der ehemalige FPÖ-Landesrat die Leugnung oder Verharmlosung des Holocausts als "öffentliche[n] Bekundung abweichender Geschichtsbilder". Es gehe nicht an, "den Glauben an mehr als 60 Jahre zurückliegende Verbrechen vorzuschreiben, indem der daran geäußerte Unglaube unter Strafe gestellt wird". (Die Aula 11/2007, S. 36)

 

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