logo
logo

Zur Zeit trommelt für Stadler

Neues von ganz rechts - Juli 2002

Groß war die innenpolitische Aufregung nach dem Auftritt des FPÖ-Volksanwaltes Ewald Stadler bei der "Sonnwendfeier" der Familie Rosenkranz und Gesinnungskameraden in Seebarn. (Siehe: Stadler bei Rosenkranz-Sonnwendfeier ») Erwartungsgemäß macht sich das FPÖ-nahe Wochenblatt Zur Zeit für den auch innerparteilich kritisierten Stadler, dieses weitere Opfer der "Jagdgesellschaft" und "Gesinnungsschnüffler" (Zur Zeit 28/2002, S. 2), stark. Im Interview behauptet Stadler nun auf einmal, nicht die NS-Herrschaft mit der Zeit der alliierten Kontrolle gleichgesetzt zu haben. Daher sei es "infam und niederträchtig" (ebenda, S. 4), ihm eine Verhöhnung der NS-Opfer vorzuwerfen, wie dies FPÖ-Generalsekretär Peter Sichrovsky getan hat. Gegenüber Format (29/2002, S. 22) wollte Stadler, vor die Wahl gestellt zwischen NS- und Besatzungszeit, sich jedoch weder für die "Pest" noch für die "Cholera" entscheiden. Viel sagend auch, was der Volksanwalt über die Pressefreiheit in Österreich meint: "Ich habe mich an solche Nachstellungen schon fast gewöhnt. Bedauerlicherweise hat sich das auch unter der neuen Regierung nicht geändert. Die Form der Bespitzelung erinnert an einen Metternichschen Überwachungsstaat, so dass die Propagandisten des Zeitgeistes auch unter der neuen Regierung weiterarbeiten können, als ob es nie eine politische Änderung gegeben hätte." (Ebenda)

Unterstützt wird Stadler vom niederösterreichischen FPÖ-Vorsitzenden Ernest Windholz, der sich über die "mutige[n] Worte" (ebenda) seines Parteifreundes freut. Auch Windholz nennt das NS-Regime und die alliierte Kontrolle gleichermaßen "Verbrecherregime".

Daneben berichtet Zur Zeit u. a. über die Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens der Republik Österreich an die Grazer Verlegerin Ilse Dvorak-Stocker. Vor ein paar Wochen ist die ehemalige Leiterin des Leopold Stocker Verlages schon mit der "Hutten-Medaille" der rechtsextremen Gesellschaft für freie Publizistik ausgezeichnet worden. (Siehe: Stocker und der Rechtsextremismus »)

 

« zurück

 

Unterstützt von: