Das von Günther Seger verantwortete antisemitische Hetzblatt Der Patriot widmet sich in seiner Aktuellen Ausgabe der "Auflösung des Ehrengrabes von Major Walter Nowotny" (Der Patriot, Nr. 5p/2003, S. 1). Für diese sei der "Jude David Ellensohn" verantwortlich. Der von Seger derart markierte Grüne Landtagsabgeordnete ist zwar kein Jude, aber die Wahrheit hat im völkischen Milieu stets einen schweren Stand. Darüber hinaus funktioniert das paranoide System des Antisemitismus ohnehin nur auf der Basis von Gerüchten und Verdächtigungen. Segers Resümee des grünen Engagements gegen braune Flecken: "Wiedereinmal haben sich die österreichischen Parteien als willfähriges Wekzeug (sic!) eines Juden – gegen hervorragende Persönlichkeiten unseres Volkes und der Kriegsgeneration – erwiesen. Sie können es einfach nicht lassen, die Juden!" (ebd.)
Auf der Basis seines antisemitischen, verschwörungstheoretischen Weltbildes behandelt Seger auch den Tod des abgehalfterten FDP-Politikers Jürgen W. Möllemann. Dieser habe sich "mit den jüdischen Machtzentren angelegt" (ebd., S. 14), wodurch sein Schicksal besiegelt gewesen sei. Schließlich erkennt Seger einmal mehr, dass der als "Schlächter von Israel" bezeichnete Premier Sharon die "Fäden in Händen" hält und dass die Regierungen der westlichen Welt "prima Werkzeuge des Zionismus" (ebd., S. 16) sind.