Anfang 2007 veröffentlichte der damalige Bezirksobmann des Ringes Freiheitlicher Jugend (RFJ) in Linz Land, Andreas Retschitzegger, auf einer Homepage Fotos, die ihn als Teilnehmer bei Veranstaltungen des neonazistischen Bundes freier Jugend (BFJ) zeigen. Daneben sah man Retschitzegger zusammen mit BFJ-Kadern auf einer Neonazi-Demonstration gegen die "Wehrmachtsausstellung" in Deutschland.
Nun macht auch sein Nachfolger als RFJ-Bezirksobmann, Stefan Haider, aufgrund mutmaßlicher Nähe zum BFJ von sich reden: Im Internet kursierende Fotos zeigen ihn als Teilnehmer einer BFJ-Kundgebung in Wels (2003) und beim "Tag der volkstreuen Jugend" (2004, 2006). Auch der Kirchdorfer RFJ-Bezirksobmann Stefan Kohlbauer scheint eine Nähe zum Neonazismus aufzuweisen. So veröffentlichte er auf dem Eventportal Szene1 Fotos, die ihn mit prominenten BFJ-Kadern zeigen. Kohlbauer selbst posiert mit eintätowierter Odal-Rune, einem beliebten Zeichen in der Neonaziszene, oder mit "Lunikoff"-T-Shirt, was ihn als Fan neonazistischer Hassgesänge ausweist. Auf der Internetseite des BFJ-Kaders R. G. (alias "Volker Dorn" oder
"Karsten Thomas") hat sich wiederum ein damaliger RFJ-Aktivist als
RFJ-Landesobmannstellvertreter ausgegeben und gepostet: Es sei ein "Wahnsinn", dass sich mutmaßliche Neonazis in Österreich für ihr Treiben vor Gericht verantworten müssten.
Im Heimatschutzforum, einem der Projekte im engsten Umfeld des BFJ, berichtet der stellvertretende Perger RFJ-Obmann Christian Praher, dass bei ihm eine Hausdurchsuchung durchgeführt worden sei. Dabei musste er "unerlaubte Waffen" abgeben. Im Vorjahr prahlte Praher, maßgeblich für die Aufstellung von Tafeln mit Solidaritätsadressen für die damals inhaftierten BFJ-"Kameraden" verantwortlich gewesen zu sein. Nun muss er sich nach einem Holocaust leugnenden Eintrag mit einem Verfahren nach dem Verbotsgesetz rumschlagen. In Perg fand 2007 auch die "Politische Akademie" der BFJ-Mutterorganisation Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP) statt.
Das für 12. Juli geplante BFJ-"Sommerfest" 2008 musste übrigens abgesagt werden, nachdem der Grundstücksbesitzer seine Nutzungserlaubnis zurückgezogen hatte. Es soll zu einem anderen Termin nachgeholt werden.