Österreicher bei einer Neonazi-Veranstaltung in Deutschland verhaftet
Am 3. Juli 2010 fand im Raum Buchheim/Bayern der deutsch-tschechische "Tag der Freundschaft" statt. Organisiert wurde diese Veranstaltung vom Deutsch-Böhmischen Freundeskreis, einem Bündnis zwischen deutschen und tschechischen Neonazis. Als Redner waren Aktivisten der Nationaldemokratischen Partei Deutschland (NPD), des Freien Bündnis Sued, der KS Bohemia und der Delnicka strana socialni spravedlnosti (Arbeiterpartei der sozialen Gerechtigkeit) angekündigt. Bei Letzterer handelt es sich um eine Nachfolgeorganisation der im Februar 2010 von den tschechischen Behörden verbotenen Delnicka strana (Arbeiterpartei, DS).
Bei dem nachfolgenden Konzert trat neben deutschen und tschechischen Musikgruppen wie Nordglanz, Racial Purity, Ortel, Legion S auch die österreichische Band Donner des Nordens auf. Diese Gruppe ist schon seit einigen Jahren aktiv und hat u. a. zusammen mit der Servicecrew Vienna, einer ebenfalls aus Österreich kommenden Neonazi-Band, im Jänner dieses Jahres bei einem von Blood & Honour organisierten Konzert in Slowenien gespielt.
Laut einem Bericht der Passauer Neuen Presse (5. 7. 2010) soll die deutsche Polizei beim "Tag der Freundschaft" einen Österreicher aus Schärding verhaftet haben, da gegen ihn ein Haftbefehl vorgelegen sei. Zu der Veranstaltung bzw. zu den Teilnehmern wird in der Presse folgender Kommentar eines Polizeibeamten vor Ort wiedergegeben: "Da ist eine gefährliche Bande zusammen. Von den Vorstrafen her kommen da gut 100 Jahre Gefängnis zusammen."