Der neue FPÖ-Volksanwalt Ewald Stadler (aS! Skalden, Innsbruck) hielt die "Feuerrede" bei der diesjährigen von der Österreichischen Landsmannschaft (gemeinsam mit dem Ring Volkstreuer Verbände und dem Wiener Korporationsring) veranstalteten "Sonnwendfeier". Der vormalige FPÖ-Klubobmann im Parlament und niederösterreichische Landesrat sprach vom aktuellen "Kulturkampf" zwischen "Liberalismus" und "Konservativismus", "politisch-korrektem Tugendterrorismus" und "Meinungsfreiheit". Europa leide laut Stadler "an der Immunschwäche eines überbordenden Liberalismus, der die europäischen Völker dazu gebracht hat, dass heute kaum ein Volk weiß, wer es ist, woher es kommt [...], wohin es will". Mit Nachdruck wandte er sich gegen "multikulturelle Experimente" und "Kulturhedonismus". Als "besonders dramatisch" bezeichnete Stadler den "Selbsthass der Deutschen, der seit Jahrzehnten die Existenz dieses Volkes bestimmt". Demgegenüber verlangte er "einen enttabuisierten Umgang mit unserer Geschichte", denn es gehe nicht an, dass ein "Volk [...] ganze Kapitel seiner eigenen Geschichte unter Tabu stellt". Daher müsse "unsere Zukunft [...] frei sein von historischen Hypotheken". Gefahr drohe auch angesichts des Geburtenrückganges: "Wir müssen, wenn unser Volk eine Zukunft haben möchte, uns wieder zur Familie und zur Mehrkindfamilie bekennen." Abschließend forderte Stadler von den anwesenden Deutschnationalen ein erneuertes "Bewusstsein einer Zugehörigkeit zu einem größeren Ganzen" und den "Willen [...] zum Überleben, zum Weiterbestand als Gesamtvolk", welchem "auch bewusst ist, als solches zu existieren".
Unter den rund 250 TeilnehmerInnen an der ÖLM-"Sonnwendfeier" hat sich laut einem Bericht der Wiener Wochenzeitung Falter Gottfried Küssel, vormaliger Gründer und Anführer der neonazistischen Volkstreuen Außerparlamentarischen Opposition (VAPO), befunden. (Falter 26/2001)