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Neonazi-Demo in Salzburg

Neues von ganz rechts - Juni 2002

Die neonazistische Kameradschaft Germania (KSG) ruft auf ihrer Homepage für den 27. Juli zu einer Demonstration in Salzburg auf. Unter dem Motto "Stoppt linke Gewalt" wollen sich österreichische und deutsche Neonazis, mehrheitlich aus dem Milieu gewalttätiger Skinheads, um 12 Uhr am Hauptbahnhof treffen. Die KSG in Person von Robert Faller bittet im Aufruf, dabei "auf ordentliches Auftreten zu achten". Um zu Recht befürchtete Verstöße gegen das NS-Verbotsgesetz möglichst zu vermeiden, wird darauf hingewiesen, dass "jede Fahne und jedes Plakat [...] mit den Organisatoren abzusprechen [sind]". Auch das Verbot von Abzeichen und Alkohol soll die Demonstration nicht gleich beim ersten Hinsehen als Neonazi-Aufmarsch erscheinen lassen. Zuletzt zogen am 13. April rund 80 Skinheads im Anschluss an die von der KSG mitorganisierte Kundgebung gegen die "Wehrmachtsausstellung" durch die Wiener Innenstadt und skandierten dabei "Sieg Heil!" und "Deutschland den Deutschen! Ausländer raus!". Anhand von Videobändern konnten die Behörden 36 Verdächtige ausforschen und wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das NS-Verbotsgesetz anzeigen.

Ende Mai bat Faller im Forum des neonazistischen Wikinger-Versandes (BRD) um Hilfe bei der Organisation der Demonstration. Dringend bräuchte er einen Bus, Bundesländerfahnen ("Aller österr. und deutschen Bundesländer + Schweiz und südTirol"), ein Megafon, Ordnerdienst, Redner und "Balladensänger" ("Das ist mitunter das schwierigste für mich ..."), Transparente, ein Rednerpult, eine Soundanlage und einen Stromgenerator. Die Reaktionen in der deutsch- österreichischen Neonaziszene dürften zunächst ziemlich verhalten ausgefallen sein. So beschwert sich Faller im Forum, dass "es so viele Leute gibt die nur blabla machen und nichts zu sagen haben wenn es um was geht!!!" Aber nach und nach trudelten gut gemeinte Ratschläge ein. Ein "Karl der Käfer" bietet für "Spritgeld" eine Lautsprecheranlage und sich selber als Redner an. Darüber hinaus schlägt er den Hamburger Neonazi-Führungskader Christian Worch vor. Ein "Radikal" würde gerne den vormaligen Anführer der verbotenen Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP), Friedhelm Busse, reden hören. Ein "Heiligerkrieg" schreibt wiederum: "In der Ostmark verfügt ihr über exzellente Redner, erinnere mich nur an den Kam. Thierrey [gemeint ist Andreas Thierry]. Der sollte für solch eine Aktion immer zu gewinnen sein." Und ein "WotanBGL" schreibt am 2. Juni, er sei "gestern bei der AFP" (Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik) gewesen, welche ihm bereits von "der Demo erzählt" hätte.

 

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