Die als Gegenausstellung zur derzeit in Salzburg stattfindenden Ausstellung über die Verbrechen der Wehrmacht konzipierte Schau von Bildern des ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen Walther Groß sorgte für Aufsehen. Groß war "Obersturmführer" in der 1. SS-Panzer-Division Leibstandarte Adolf Hitler. Der Staatsvertragsregelung, wonach ehemalige (Waffen-)SS-Angehörige nicht in das Bundesheer übernommen werden dürfen, zum Trotz brachte er es dort zum Brigadier. Groß referierte schon des öfteren bei rechtsextremen Gruppen, so zum Beispiel bei der Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik. Das hielt die Stadt Salzburg nicht davon ab, die vom Österreichischen Kameradschaftsbund organisierte Groß-Ausstellung zu unterstützen.
Der Verein Erinnern kritisierte in einer Aussendung, daß für die Gegenausstellung der Festsaal des Salzburger Rathauses kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, während der Wehrmachtsausstellung jede politische und finanzielle Unterstützung seitens der Stadt verwehrt blieb.
In einem Brief an Bundeskanzler Viktor Klima wiesen Simon Wiesenthal, Walter Manoschek und Albert Lichtblau auf die Waffen-SS-Vergangenheit von Walther Groß hin und protestierten gegen die Unterstützung der Groß-Ausstellung seitens prominenter Politiker. So teilen sich Bürgermeister Dechant (ÖVP) und Stadtrat Mitterdorfer (FPÖ) den Ehrenschutz u. a. mit dem bekannten Rechtsextremisten Otto Roßkopf.