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Antisemitische Dichtkunst

Neues von ganz rechts - März 2000

Den nachfolgenden Brief schrieb der Journalist Karl Pfeifer am 23. Februar an den Herausgeber der Neuen Kronen Zeitung Hans Dichand. Eine Antwort steht bis dato noch aus.

"Betr.: Antisemitische Beschimpfung in der NKZ
Sehr geehrter Herr Dichand,
diesen Brief schreibe ich nicht als Leserbrief, sondern wende mich an Sie mit der höflichen Bitte, meine Fragen beantworten zu wollen.
Zurückgekehrt aus dem Ausland lese ich, dass Ihrer Meinung nach "eine Fortsetzung der bisherigen Koalition zwischen SPÖ und ÖVP den Interessen Österreichs dienlicher ist als eine Koalition zwischen FPÖ und ÖVP".
Ich teile Ihre Meinung und habe diese mehrmals als Journalist vertreten.
Nun lese ich das folgende Gedicht Ihres Autors Wolf Martin: "Dass Juden jetzt aus Östreich flüchten,/steht zu befürchten wohl mitnichten./Denn selbst für ärgste Haider-Fresser/ lebt es sich wohl um Häuser besser/ im "Nazi-Land" der blauen "Schande"/ als im gelobten heil'gen Lande."
Hier beschimpft Ihr Autor mich und andere, dass wir in diesem Land nur leben, weil "es sich wohl um Häuser besser" lebt als in Israel. Wieso wird einem Österreicher vorgeworfen, dass er sein Heimatland nicht verlässt?
Wie komme ich, als ein in Baden bei Wien geborener österreichischer Staatsbürger dazu, in der von Ihnen herausgegebenen Neuen Kronen Zeitung antisemitisch beschimpft zu werden?
In Erwartung Ihrer Antwort verbleibe ich hochachtungsvoll
Karl Pfeifer"

 

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