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"Zur Zeit" im "Karikaturenstreit"

Neues von ganz rechts - März 2006

Die Redaktion von Zur Zeit "nimmt mit Bedauern" ein Protestfax der iranischen Botschaft zur Kenntnis. Die Vertretung des Irans in Österreich verurteilte darin den Abdruck der umstrittenen "Mohammed-Karikaturen" in Zur Zeit (8/2006). In einer APA-Aussendung betonte Mölzer, dass er und seine Kameraden sich "immer politisch und publizistisch für die Belange des iranischen Volkes wie der gesamten islamischen Welt eingesetzt und den imperialistischen Zionismus sowie die Weltpolizei-Bestrebungen der USA verurteilt haben". Die Berufung auf die auch von Zur Zeit respektierten "Tabus anderer Religionen" dürfe "nicht zum Vorwand genommen werden, die in Europa herrschende Meinungsfreiheit einzuschränken".

Im Heft selbst suggeriert man, dass die Veröffentlichung der Karikaturen und der verspätete Massenprotest dagegen "gesteuert geschehen ist". (Zur Zeit 8/2006, S. 1) Wie immer im Falle einer derartigen Steuerung sind die Juden nicht weit: Alain de Benoist fragt sich in seinem Kommentar, warum es von September bis Jänner gedauert hat, bis der kollektive Wutausbruch so vieler Muslime erfolgte. Bei der Beantwortung dieser Frage springt ihm "ein Ereignis [...] ins Auge: der Sieg der Hamas bei den palästinensischen Wahlen". Benoist vermutet daher, dass die heftigen Reaktionen in der islamischen Welt (von Israel) gewünscht waren, "um die EU davon abzubringen, die Palästinensische Autonomiebehörde weiterhin finanziell zu unterstützen". (Ebenda, S. 3)

Auch für Friedrich Romig haben sich die wahren Hintergründe erschlossen: Der verantwortliche Kulturchef jener dänischen Zeitung, die als Erste die "Mohammed-Karikaturen" veröffentlichte, sei "1996 [...] nach Washington versetzt" und dort "in den neokonservativen Kreisen enragierter Zionisten herumgereicht" worden. (Ebenda, S. 18 f.) Zurück in Dänemark "begann er sogleich in seiner Zeitung, die 'Jyllands-Posten', die Hetze gegen den Islam in seiner Heimat salonfähig zu machen". (Ebenda, S. 19) Es bestünde kein Zweifel, dass die Zionisten "an dieser Hetze interessiert" seien: Der "Streit um die geschmacklosen Karikaturen des Propheten Mohammed [wird] zur Frontbildung und Einstimmung des Westens auf die Kriege und die Repressionsmaßnahmen gegen den Iran, Syrien, Libanon, Indonesien, Saudi Arabien, Libyen, Marokko, Tunesien und alle Länder benutzt, die sich der zionistischen Weltherrschaft noch widersetzen". Mit dem "Karikaturenstreit" sei der "Prozess zur Judaisierung der Welt [...] ein gewaltiges Stück vorangekommen". (Ebenda)

 

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