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Stimmen zur FPÖ-Krise

Neues von ganz rechts - Mai 1998

Auch innerhalb der rechtsextremen und neonazistischen Szene wird die Affäre Rosenstingl diskutiert. In der Regel fühlt man sich hier in der Kritik an der FPÖ als schaumgebremste Oppositionspartei bestätigt. Der Wiener Beobachter der Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP) nimmt den FPÖ-Skandal als Beleg für die Verankerung der Haider-Partei "in den Strukturen des Systems" (5/98). Doch kann man der Krise auch Positives abgewinnen: Haider könne sich nun seiner ideologiefreien Mitläufer und Quereinsteiger entledigen und beweisen, daß "für ihn der Kampf gegen das korrupte System und für die Erneuerung Österreichs und die Zukunft seiner Menschen die Heilige Sache ist, die längst nach einem wahren Reformator ruft. Mit dem Dutzend Rumpolds und Sichrowskis im Gepäck könnte er allerdings dann nicht auf die Reise gehen." (Ebenda)

Daß der FPÖ und Haider aus der Affäre Schaden erwachsen wird, befürchten auch die "Kämpfer gegen die Beamtendiktatur" auf der neonazistischen Ostara-Homepage im Internet: "Seine Feinde, allen voran der Jude Heller frohlocken bereits [...]". Wieder wird ein radikalerer Kurs eingemahnt: "Eine lahme FPÖ würde dazu führen, daß die Stimmen wieder an die Systemparteien zurückgehen, und zwar hauptsächlich an die SPÖ [...]. Sollte eine rot-grüne Koalition kommen, wären wir zum militärischen Widerstand gezwungen."

Überraschend schweigsam gibt sich noch Andreas Mölzers Zur Zeit. Selbst der Parteiausschluß des Wiener Landtagsabgeordneten Rüdiger Stix, immerhin mehrmaliger Autor in der Jungen Freiheit bzw. Zur Zeit, entlockt den Rechtsschreibern keine kritischen Töne. In diesem Zusammenhang ist es interessant, daß Mölzer "als Berater Jörg Haiders eine stattliche Monatsgage kassiert - angeblich 50.000 Schilling" (News 22/98).

 

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