Als Vorsitzende des Freundeskreises Ulrich von Hutten, des Deutschen Kulturwerkes und der Deutschen Kulturgemeinschaft bedankt sich Lisbeth Grolitsch in den in Graz erscheinenden Huttenbriefen (1-2/2001) für "das kameradschaftliche Zusammenhalten". Dieses werde man auch 2001 brauchen können, da der "Wille zum Standhalten [...] fortschreitend auf eine härtere Probe gestellt werden [wird] als jemals zuvor". Insbesondere in Deutschland sehen sich Grolitschs "Kameraden" gegenwärtig arg bedrängt: "Wir alle wissen, dass die Verfolgung der NPD wegen angeblicher Straftaten nur ein Vorwand ist, jede nationale Regung gegen den Genozid des deutschen Volkes, gegen die Zerstörung unserer gesamten Kultur im Keime zu ersticken." (Huttenbriefe 1-2/2001, S. 2) Vom verstärkten Vorgehen deutscher Behörden gegen Neonazismus und Rechtsextremismus ist Frau Grolitsch auch unmittelbar betroffen, hat doch die Postbank München Anfang April 2001 die Konten des Freundeskreises Ulrich von Hutten und der Deutschen Kulturgemeinschaft gekündigt.
Als prominenten Neuzugang bieten die Huttenbriefe Günter Rehak auf. Der Ministerialbeamte im Bundeskanzleramt, der 1991 über den Neonazi Gerd Honsik Anschluss an die rechtsextreme Szene fand, legt unumwunden seine Ziele offen: "die Wiederherstellung der Einheit des Deutschen Volkes, die Gesundung des Deutschen Volkes, die Neugründung des Reiches". (Ebenda, S. 20) Dass Rehak die Bezeichnung "Neonazi" für "nicht ehrenrührig" (ebenda, S. 22) hält, überrascht angesichts dieser Ziele nicht.