Wie die APA Mitte Mai öffentlich machte, werden entgegen den Beteuerungen der FPÖ-Spitze, keinen "Ausländerwahlkampf" führen zu wollen, auch in der jüngsten Auflage des "Freiheitlichen Handbuches" rassistische Töne angeschlagen.
Die darauf einsetzende Kritik entzündete sich vor allem an der freiheitlichen Wortschöpfung "Minus-Zuwanderung", welche in geradezu Orwellscher Manier die Forderung nach Ausweisungen und Abschiebungen von MigrantInnen umschreibt. Auch würden in der programmatischen Schrift MigrantInnen in Zusammenhang mit Krankheitsübertragung und "Rassenkonflikte[n]" gebracht. ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch reagierte per Aussendung am 19. Mai und zog einen klaren Trennstrich zur FPÖ: "Mit ihrer politischen Hetze, ihrer Retro-Politik und derartigen menschenverachtenden Aussagen stellen sie sich mehr denn je ins Abseits. Derartige Parolen haben in der österreichischen Politik nicht zu suchen."
Darauhin wurde Rauch von FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky geraten, sich nicht "wie ein grüner Zentralsekretär" aufzuführen, zumal es sich bei dem inkriminierten Zitat nur um eine Stelle aus einem Werk des "Schweizer Soziologen" Jan Mahnert handle. Dass Letzterer erst im Vorjahr beim einschlägigen Kulturwerk Österreich referierte, unterschlug Vilimsky bei dieser Gelegenheit. Die National Zeitung (21. 9. 2012, S. 11) berichtete über den Mahnert-Auftritt: "Eine vehemente Kampfansage an den Wahn der Gleichmacherei richtete der aus der Schweiz angereiste junge Autor Jan Mahnert, der über ‚’Homokratismus‘: Gleichheitsideologie der ‚Menschenrechte‘, welche die Völker bedroht’ sprach. Den Begriff ‚Homokratismus’ schuf der Referent, der auch sein erstes Buch über dieses Thema schrieb, übrigens selbst. Er möchte damit den Versuch des Establishments, die Menschen zu wurzellosen Individuen zu degradieren, entlarven."
Erschienen ist Mahnerts Abrechnung mit den Menschenrechten 2011 im Verlag von Genius, einer 1997 gegründeten Gesellschaft für freiheitliches Denken, die von Gerulf Stix und Lothar Höbelt angeführt wird.