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"Aula" gegen Denkmal für NS-Opfer und Erika Weinzierl († 2014)

Neues von ganz rechts - November 2014

In der Novemberausgabe des "freiheitlichen" Akademikerblattes Die Aula widmet sich Fred Duswald einmal mehr der verhassten Vergangenheitsbewältigung. Z um einen echauffiert er sich über das Wiener Deserteursdenkmal, einem "Schandfleck", der seit Kurzem Wien verunziere. Verantwortlich dafür macht Duswald die "Wühlarbeit eines Fahnenflüchtigen". Der gemeinte Richard Wadani habe zudem mit "rattenhafter Wut [...] das Andenken von Major Walter Nowotny" zu beschmutzen versucht. Abschließend hofft Duswald auf bessere Zeiten, in welchen das neue Denkmal dann endlich umgewidmet werden könne: "Vom Straßenniveau aus ist das Denkmal nicht als solches identifizierbar. Dies hat den Vorteil, daß die Substanz unschwer als Sockel für ein Heldendenkmal verwendbar ist, sobald sich die gedenk- und erinnerungspolitischen Verhältnisse in Zukunft normalisiert haben." (Die Aula 11/2014, S. 20)

 

Ein paar Seiten weiter rechnet Duswald anlässlich deren Todes mit der Historikerin Erika Weinzierl als einem "Leitfossil des Linkskatholizismus" ab. Die "'Betriebsnudel der Vergangenheitsbewältigung’ (National-Zeitung)" und "angebliche 'Ausnahmewissenschafterin'" habe "Altlast um Altlast auf Österreich" abgeladen. Duswald beschuldigt Weinzierl daneben, "die Zeitgeschichte" verzerrt zu haben, "um Schuldgefühle bei Unschuldigen zu erzeugen". Schließlich hätte sie, um dem "Jüdischen Weltkongress" zu gefallen, den Rücktritt des "gewählten Bundespräsidenten Kurt Waldheim" gefordert. Und mit "Kardinal König (1905-2004) und anderen 'SOS-Mitmenschen', denen es um maximale Durchrassung und Durchmischung Österreichs und Europas" gehe, habe "sie im Winter 1993 im 'Lichtermeer'" gebadet. (Ebenda, S. 28 f.)

 

Zum Aula-Stammautor ist mittlerweile der Wiener FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus aufgestiegen; in der aktuellen Ausgabe ist er mit einer Tirade gegen den Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) und dessen angeblicher "Inländerfeindlichkeit" vertreten. (Ebenda, S. 23) Gleiches gilt übrigens für Karl Richter, Aktivist der neonazistischen Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) und Münchner Stadtrad der Bürgerinitiative Ausländerstopp. Weil Richter bei seiner Vereidigung den Hitlergruß gezeigt hatte, wurde er im Sommer 2008 zu einer Geldstrafe verurteilt.

 

 

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