Am 20. Oktober erfolgte in der Wiener Stadthalle der inoffizielle Auftakt zum Wiener Wahlkampf der FPÖ. Dabei stellten sich alle Befürchtungen, wonach die gegenwärtig arg in die Defensive geratene Partei in Wien neuerlich mit Rundumschlägen gegen AusländerInnen und GegnerInnen zu punkten versuchen wird, leider als begründet heraus. Den Anfang machte der Wiener FPÖ-Vorsitzende Hilmar Kabas, der die GegendemonstrantInnen "roter Mob" nannte.
Das einfache Parteimitglied Jörg Haider setzte dann nach und bot tiefe Einblicke in sein Verständnis von Versammlungs- und Meinungsfreiheit: "Wien soll endlich von den Linken befreit werden. [...] In Kärnten traut sich ja schon längst kein Linker zu demonstrieren, in Wien ist das anders." Neuerlich bezog Haider auch Stellung zur so genannten "Wiedergutmachung": Diese betreffe "nicht nur die in New York und im Osten, sondern vor allem auch unsere sudetendeutschen Freunde. Wir wollen uns zuerst um die eigenen Leute kümmern".
Schließlich wandte sich Haider dem Thema AusländerInnen zu: "Es kann hier nicht nur einen Einwanderungsstopp geben, sondern auch eine klare Sichtung jener, die hier anwesend sind. Viel zu viele Illegale, Straftaten, Drogenhändler - alle haben hier in Österreich nichts verloren. Das muss unser Interesse sein, hier eine konsequente Beseitigung herbeizuführen." (Alle Zitate aus: www.derstandard.at, 23. 10. 2000)