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AFP-"Akademie" in Feldkirchen

Neues von ganz rechts - Oktober 2004

Zwischen 15. und 17. Oktober veranstaltete die rechtsextreme Arbeitsgemeinschaft für Politik (AFP) ihre "39. Politische Akademie" im Feldkirchener Gasthof Germann (AFP und Neonazismus »). Das Treffen unter Beteiligung in- und ausländischer Neonazis wurde von einer Skinhead-Truppe hermetisch vor der Öffentlichkeit abgeriegelt. Dennoch gelang es APA-Journalisten am Rande der "Akademie" Einblicke in die Geisteshaltung der Teilnehmer zu bekommen: "Der Feind ist und bleibt der Jude" und "Der ewige Jude gehört ausgemerzt" bekamen sie dort unter anderem zu hören.

Den Anfang machte laut einem Bericht des Bundes freier Jugend (BfJ) Herbert Schweiger, der sein "Nationales Manifest für Europa" vorstellte (Österreicher bei deutschen Neonazis »). Am Samstag wurde die Tagung durch den AFP-Vorsitzenden Sepp Kraßnig offiziell eröffnet. Dieser stieß sich an der kritischen Berichterstattung und prangerte "die hysterische und völlig gleichgeschaltete Systempresse" an. Nach Kraßnig berichtete Richard Miosga wie angekündigt von der "Überfremdungsfront". Mit drastischen Worten schilderte er die "Umvolkungswirklichkeit in Österreich und der BRD". Als nächster war Horst Mück (Sudetendeutsche Landsmannschaft in Österreich) an der Reihe. Seine Rede gipfelte in einer Verurteilung des "widerlichen Verhaltens der österreichischen Abgeordneten" im Zusammenhang mit dem EU-Beitritt des "Tschechenstaates". Auch Gerhoch Reisegger widmete sich danach den Benes-Dekreten: Diese würden "mitsamt ihren volksfeindlichen Dahinmetzelungen deutscher Menschen nur einen Höhepunkt in der langen Kette von Ereignissen zur Vernichtung der Deutschen" darstellen. Nach Reisegger erklomm Carsten Beck das Rednerpult, um dem faschistisch-terroristischen Freikorps Oberland zu huldigen. Den samstäglichen Vortragsreigen beschloss der rumänische Neofaschist Claudio Mihutiu, der zum gemeinsamen Kampf europäischer "Nationalisten" gegen "Kommunismus und Kapitalismus" aufrief. Am Sonntag stellte Gordon Reinholz aus "Mitteldeutschland" die Aktivitäten des neonazistischen Märkischen Heimatschutzes vor. Laut BfJ habe der amtsbekannte Neonazi "bei den anwesenden Leuten" einen "guten Eindruck" hinterlassen. Zum Schluss trat der ehemalige NPD-Vorsitzende und Holocaustleugner Günther Deckert vor das Publikum und sprach über die "Geschichtslüge", womit die historische Realität der Massenvernichtung in den NS-Lagern gemeint war.

Angesichts derartiger Töne beim und am Rande des AFP-Treffens überrascht es nicht, dass der Leiter des Kärntner Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung gegenüber der APA die Einleitung von Ermittlungen angekündigt hat.

 

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