Für den 14. und 15. Oktober plant Brutal Arts Tyrol ein "Misanthropic Violence Festival II" in Innsbruck. Dabei sollen 15 Musikgruppen aus der Black-Metal- und Black-Pagan-Szene auftreten. Wie die nachfolgenden, zum Teil wüst antisemitischen Aussagen von Bandmitgliedern zeigen, bewegen sich einige der für dieses Festival angekündigten Bands im rechtsextremen bzw. neonazistischen Spektrum, so etwa die Gruppen Inquisition (USA) und Corpus Christii (Portugal).
In Interviews eines Mitglieds der Band Inquisition finden sich z. B. folgende Äußerungen:
"Die Hände der Inquisition haben mehr Juden getötet, als es den Nazis jemals gelungen ist und das ohne moderne Technologie."
[...]
Satan ist ein Symbol der Freiheit und der Evolution, ohne durch das jüdische Moral-System, das vor über 2000 Jahren begonnen hat, kontrolliert zu werden
[...]
Ich bin ein verheirateter Mann und habe dunkle Gedanken wie Juden, Christen und andere Insekten zu töten ..."
(Interview mit dem Bandmitglied Dagon, 2002; Übersetzung hier und folgende Zitate: DÖW)
"Es ist das dunkle Feuer des Todes und der Vernichtung, welches nur zum Ziel hat, den Glauben der jüdischen Lämmer und der christlichen Schafe in Jesus Christus und Jehova zu beenden. Der Krieg gegen das Christentum und den jüdischen 'Kult' darf nie beendet werden. Das sind die Samen, die zerstört werden müssen."
(Interview mit dem Bandmitglied Dagon, 2005)
Der bei der Band Inquisition zu Tage tretende Antisemitismus zeigt sich auch im Titel eines Liedes, das auf ihrer CD "Magnificent Glorification of Lucifer" veröffentlicht worden ist. Er lautet "Crush the jewish prophet" "Vernichte den jüdischen Propheten".
In einem Interview auf der Homepage von Eternal Hate gibt "Nocturnus Horrendus" von der Band Corpus Christii auf die Frage, ob es korrekt sei, dass er von vielen Leuten als Nazi bezeichnet wird, folgende Antwort: "Ich bin kein Nazi, ich bewundere einfach die okkulte Seite des Nazismus, das ist alles. Sie haben einigen Seelen in die Hölle verholfen, dafür muss ich ihnen danken."
Die engen Kontakte der Gruppe Corpus Christii zur neonazistischen Szene manifestieren sich auch durch die Mitarbeit von "Nocturnus Horrendus" bei Genocide Commando, einer Band, die selbst von Insidern der Black Metal-Szene als NS-Black-Metal eingestuft wird.
Antisemitische Töne finden sich auch in einem Lied der Gruppe Watain, die ebenfalls in Innsbruck auftreten soll. In ihrem Song "On Horns Impaled" ist folgender Text zu finden:
"A cross burned black
Soaked in sacred blood
From all of us to all of you:
Go fuck your jewish god"
Sympathien für die einschlägige Szene finden sich scließlich bei den für Innsbruck angekündigten Bands Caedes und Horna. Ein unter dem Pseudonym "Lord Asgaqlun" agierendes Mitglied von Caedes spielt auch manchmal bei Camulos, ebenfalls eine Black Metal-Band, die eigentlich aus zwei Personen besteht, die ihrerseits wieder öfters bei der deutschen neonazistischen Musikgruppe Kraftschlag aktiv sind. 2003 veröffentlichte Camulos eine CD mit dem Titel "Der Untermensch (Mit Namen Christ)". Im gleichen Jahr wurde vom Landeskriminalamt Sachsen die Indizierung dieser CD angeregt, da der Tonträger rechtsextreme Lieder enthalte, die gegen §§ 86a und 131 StGB verstießen. Die CD wurde von der deutschen Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien auf den Index gesetzt. Als einer der Gründe wurde angegeben, dass "die Wortwahl 'Untermensch mit Namen Christ' (Lied 3) dem so Adressierten jegliche Menschenwürde abspricht und Erinnerungen an nationalsozialistisches Gedankengut weckt".
Und das Horna-Mitglied "Shatraug" outete sich im Jahr 2000 als Unterstützer vieler "NS Bands, aufgrund der Qualität, die sie in der Musik bieten, und wegen dem Intellekt der jeweiligen Personen".