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Neonazistische Wahlnachlese

Neues von ganz rechts - Oktober 2006

Der Bund freier Jugend (BfJ) hat auf stoertebeker einen Kommentar zur Nationalratswahl veröffentlicht. Dieser beginnt mit einer "schlechte[n] Nachricht": "Weitere 4 Jahre ungebremste Masseneinwanderung von Fremden aus allen Winkeln der Erde in unser Österreich. Weitere 4 Jahre, die unserem geburtenschwachen Volk schwer zusetzen werden." Als "gute Nachricht" wird das Comeback der FPÖ bezeichnet: "Eine halbe Million Wähler haben das Bekenntnis 'deutsch statt nix verstehen' mit ihrer Unterschrift unterstützt und damit gezeigt, dass das deutsche Österreich nicht tot zu kriegen ist! 0,5 Millionen Österreicher, die erkannt haben, dass nur eine Heimreise anstatt weiterer Einreise die Völker Europas vor dem drohenden Volkstod bewahren wird können."

Bei der FPÖ-Abschlusskundgebung in Wien-Favoriten am 29. September wurde übrigens das BfJ-Blatt Jugend Echo verteilt; mehrere Neonazis – mehrheitlich aus dem Skinheadmilieu – konnten dort auch ungehindert ihre Gesinnung zur Schau stellen, etwa durch das Tragen von T-Shirts mit Aufdrucken wie "Odin statt Jesus" oder "Heimreise statt Einreise". Einer bekannte sich offen zum militanten bis terroristischen Neonazi-Netzwerk Blood & Honour, das seit 1998 auch in Österreich aktiv ist. Ein anderer trug stolz ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Hate Society". So hieß eine deutsche NS-Band im Blood & Honour-Umfeld, die 1999 eine CD mit dem bezeichnenden Titel "Sounds of Racial Hatred" in Umlauf brachte. Ein Bandmitglied gründete Ende der 90er Jahre den Versand Hate Society Records, bei welchem sich auch heimische Neonazis mit Propagandamaterial und Devotionalien eindecken. Auf der FPÖ-Abschlusskundgebung wurde auf einem Sweater auch Ian Stuarts gedacht. Der britische Neonazi und Mitbegründer von Blood & Honour gilt als Kultfigur in der Szene: Er war bis zu seinem Unfalltod 1993 Bandleader von Skrewdriver, der wohl bekanntesten NS-Band. Die lljährlich stattfindenden "Ian Stuart-Memorial"-Konzerte gelten als wichtiger Treffpunkt für die internationale Neonaziszene.

 

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