Auf der Homepage des Verbands der Volksdeutschen Landsmannschaften Österreichs (VLÖ) findet sich im Terminkalender die Ankündigung für eine Veranstaltung mit dem Schweizer Neonazi und Holocaustleugner Bernhard Schaub am 12. Oktober im verbandseigenen "Haus der Heimat". Als Schaubs Vortragsthema werden "Die sieben Ziele der Europäischen Aktion" angekündigt, der Referent wird unter anderem als Lehrer vorgestellt, der wegen "politisch-inkorrekter Bemerkungen" entlassen worden sei. Tatsächlich war Schaub Vorsitzender des 2008 in Deutschland verbotenen neonazistischen Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten. 2006 trat er bei der in Teheran stattgefunden Holocaustleugner-Konferenz als Redner in Erscheinung und sprach dort vom "Holocaust-Mythos" und der "Lüge von den sechs Millionen vergasten Juden" (Holocaustleugner-Konferenz in Teheran mit österreichischer Beteiligung »).
Gegenwärtig betätigt sich Schaub als Vorsitzender der 2010 gegründeten neonazistischen Europäischen Aktion (EA), die von der Schweiz aus versucht, sowohl in Deutschland als auch in Österreich Stützpunkte aufzubauen. In dem vom niedersächsischen Innenministerium für Inneres und Sport herausgegebenen Verfassungsschutzbericht 2011 wird die EA als eine "nationalsozialistisch, rassistisch und antisemitisch" ausgerichtete Organisation charakterisiert. In diesem Bericht wird auch darauf hingewiesen, dass bei einer 2011 von der EA in der Schweiz durchgeführten Veranstaltung unter anderem die "Holocaustleugnerin Michelle Renouf (Großbritannien)" als Rednerin auftrat und Schaub dort von der "Ausschaltung des Weltzionismus als einer volks- und kulturzersetzenden Kraft" sprach. In dem von ihm verfassten Buch Die Europäische Aktion - Aufbau und Ziele der europäischen Freiheitsbewegung beschwert sich Schaub darüber, dass es nur "eine einzige erlaubte Meinung [gibt]: Die Nationalsozialisten - sprich die Deutschen - sind Täter, und zwar ausschließlich; und die Juden sind Opfer, grundsätzlich und immer." Seiner Meinung nach ist das "Schicksal der Juden in den Konzentrationslagern" durch das Verbot der Holocaustleugnung "der Wissenschaft entzogen" und werde "letztlich in die Sphäre der Religion erhoben".
Als heimische Vertreter der EA fungieren der in der Schweiz lebende Österreicher Dr. Hans Berger und ein Regierungsrat Rudolf Vogel aus Wien. Wie einem Bericht auf der Homepage der EA zu entnehmen ist, sollen im September dieses Jahres beide an einem Europa-Fest der EA teilgenommen haben. Vogel habe dort unter anderem ein Grußwort der Burschenschaft Tafelrunde zu Wien verlesen.
Gegenüber dem Standard (31. 10. 2012) erklärte Wolfgang Mussner, der bei der VLÖ für die Vergabe der Räumlichkeiten zuständig ist, dass man zunächst von einem "EU-kritischen" Vortrag ausgegangen sei. Als Mussner "aber nach etwa 50 Minuten" bemerkt hätte, dass die Ausführungen von Schaub nicht in das "Konzept" der VLÖ passten, habe er die Veranstaltung "abgebrochen und die Herrschaften des Hauses verwiesen".