Der September-Ausgabe der Deutschen Stimme ist eine Sonderbeilage zum "2. Tag des Nationalen Widerstandes" der rechtsextremen Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) in Passau (27. Mai) beigelegt. Die dort publizierte Liste der anwesenden Gruppen und Personen liest sich wie das Who's who des deutschen Neonazismus. Aus dem Ausland sind zahlreiche "Ehrengäste" angegeben, darunter die ÖsterreicherInnen Hemma Tifner, Herausgeberin der Zeitschrift Die Umwelt, Robert Dürr, Bruno Haas, Helmut Müller, "Schriftleiter" des Eckartboten, und der als "nationaler Freiheitskämpfer" titulierte Herbert Schweiger. Letzterer bekennt sich im Interview mit News dazu, "Tausende junge Menschen im nationalen Sinne geschult zu haben". Die rassistisch motivierten Morde werden von Schweiger wie folgt kommentiert: "Das wird doch aufgebauscht, um der Partei zu schaden, und wäre wohl auch passiert, wenn es die NPD nicht gäbe. Die Überfremdung wird eben von allen abgelehnt, dieses Klima hat ja nicht die NPD geschaffen. Das haben die Systempolitiker zu verantworten, die behaupten, es gebe keine Rassen. So sind wir auf dem besten Wege, den Überlebenskampf nicht zu bestehen." Der vormalige SS-Mann und Mitbegründer der FPÖ spricht sich im Interview gegen einen Österreich-Ableger der NPD aus, weil einerseits ja "Haider immer noch der Staubsauger des rechten Potenzials" sei, andererseits das NS-Verbotsgesetz dem im Wege stehe. Gefragt nach seinem Verhältnis zur FPÖ, antwortet Schweiger: "Ich habe Haider immer gewählt, er ist ein begabter Mann aus nationalem Haus." Jedoch sei die Haider-FPÖ nur ein Übergangsprojekt, das die Systemfrage nicht stelle und für die "großen Probleme keine Lösungen" anbiete. (News 37/2000, S. 69)