Für Aufregung sorgten Enthüllungen der Tageszeitung ÖSTERREICH am 20. September, wonach Gottfried Küssel samt Kameraden am 26. August an einer Burschenschafter-Veranstaltung in Braunau teilgenommen hat. Obwohl der FPÖ-Landesparteiobmann Lutz Weinzinger als Organisator von Staatsschützern auf die Anwesenheit des wohl prominentesten österreichischen Neonazis hingewiesen worden war, unternahm er nichts. Gegenüber ÖSTERREICH gab sich Weinzinger dann unschuldig: "Was kann die FPÖ dafür, wenn sich bei den Veranstaltungen immer ein paar Figuren aus der rechtsradikalen Szene anhängen?"
Am 21. September hielt dann der Freiheitliche Pressedienst "unmissverständlich fest", dass es "keine aktive Teilnahme von Gottfried Küssel an einer FPÖ-Veranstaltung [gab], sondern lediglich eine unerwünschte Präsenz des Genannten außerhalb der Veranstaltungsorte bei einer Gedenkveranstaltung, die von Lutz Weinzinger als Privatmann mitorganisiert wurde". Gegenüber der Behauptung, es habe sich dabei nicht um eine Parteiveranstaltung gehandelt, steht eine Aussendung der FPÖ-Oberösterreich vom 16. August, in welcher diese und andere Veranstaltungen angekündigt und beworben wurden. Und ein im Internet veröffentlichter Bericht aus der Neonaziszene belegt, dass Küssel und Kameraden sehr wohl aktiv an der Veranstaltung teilgenommen haben.