logo
logo

Antimuslimische Demonstration mit Neonazibeteiligung

Neues von ganz rechts - September 2007

Wie im Vorfeld angekündigt, nahmen am 13. September fast 100 zum Teil amtsbekannte Neonazis an der Demonstration gegen einen angeblichen Moscheebau in Wien-Brigittenau teil. Mehrheitlich aus der Wiener und niederösterreichischen Skinheadszene stammende Jungrecken brüllten "Ausländer raus!" und "Hier marschiert der nationale Widerstand!", ohne dass die Verantwortlichen für die Demonstration dagegen etwas unternommen hätten. Stark vertreten waren daneben die Nationale Volkspartei (NVP) rund um ihren Wiener Anführer Karl Goschescheck und die Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP), der erst unlängst von Verfassungsschützern eine "ausgeprägte Affinität zum Nationalsozialismus" attestiert worden war. In einem offen verteilten Hetzflugblatt der AFP mit dem Titel "Multikultopia" heißt es, "schwarze Dealer" hätten eine "größere Lobby als Patrioten".

Da auch die FPÖ zur Demonstration aufgerufen hatte, sah sie sich in der Folge massiver Kritik ausgesetzt. Obmann Strache, der sich unter die "rechtschaffenen und redlichen" DemonstrantInnen gemischt hatte, sprach daraufhin von "hasserfüllten Reaktionen auf die friedliche Demonstration besorgter Bürger" und drohte mit weiteren "Großdemonstrationen [...] quer durchs Land". Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und IKG-Präsident Ariel Muzicant, die es gewagt hatten, auf die teilnehmenden Neonazis hinzuweisen, wurden umgehend von FPÖ-Politikern der Diffamierung bezichtigt.

Aber nicht nur auf der Straße werden im Kampf gegen eine behauptete "Islamisierung" letzte Berührungsängste überwunden: In der aktuellen Ausgabe (3/2007) der rechtsextremen Zeitschrift Der Völkerfreund, welche u. a. eine Reise zum mittlerweile inhaftierten Neonazi Gerd Honsik nach Spanien organisierte, findet sich ein Bericht von FPÖ-Landesparteisekretär Hans-Jörg Jenewein über Straches Teilnahme an der Demonstration gegen eine "Großmoschee" in Köln.

 

« zurück

 

Unterstützt von: