Verein Dichterstein Offenhausen
gegründet: 1963
behördlich aufgelöst: 1999
Der Verein Dichterstein Offenhausen war eine rechtsextreme Kleingruppe mit kulturpolitischer Zielsetzung. Ideologische Schwerpunkte: u. a. das Bekenntnis zur "Volksgemeinschaft", ein "rassisch-biologisch" geprägtes Weltbild, der Kampf gegen "Umerziehung", "Gräuellügen" und die "psychologische Kriegsführung" der Alliierten. In einem juristischen Gutachten, das den Auflösungsbescheid maßgeblich stützte, kommt Univ.-Prof. DDr. Heinz Mayer zum Schluss, "dass der Verein Dichterstein Offenhausen tief in die Geisteswelt des Nationalsozialismus eingebettet ist und sich in diesem Sinn betätigt". (Rechtsgutachten >>)
An den bis 1997 alljährlich stattfindenden Treffen in der "Dichtersteinanlage" bei Offenhausen (Offenhausener Kulturtage, Verleihung des Joseph-Hieß-Gedenkpreises und des Dichtersteinschilds) nahmen bekannte Rechtsextremisten und Neonazis aus dem In- und Ausland teil (z.B. Ewald Althans, Gerd Honsik, Sebastian Müllegger). Enge Kontakte bestanden auch zur FPÖ. So war z.B. Gerhard Staudinger Mitarbeiter des freiheitlichen Parlamentsklubs und Mitglied der Programmkommission. Daneben versuchte die FPÖ mittels zahlloser parlamentarischer Anfragen, die Rechtmäßigkeit des behördlichen Vorgehens gegen den Verein Dichterstein Offenhausen in Abrede zu stellen.
Die Nennung von AutorInnen in rechtsextremen Publikationen bedeutet nicht, dass alle Genannten als RechtsextremistInnen qualifiziert werden. Gleiches gilt für die in dieser Rubrik angeführten Gruppen: Nicht jede Organisation oder Partei mit Kontakten zum organisierten Rechtsextremismus ist selbst als rechtsextrem einzustufen.
Rechtsextremismus wird in keiner Weise mit Nationalsozialismus, Neonazismus oder Neofaschismus gleichgesetzt.