Die Irma Rosenberg-Preise würdigen hervorragende Veröffentlichungen und wissenschaftliche Leistungen, in deren Zentrum die Geschichte des Nationalsozialismus im Kontext der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Gewalt, Diktaturen und Genoziden steht, die insbesondere die Verfolgung durch das NS-Regime aus rassistischen Gründen, den nationalsozialistischen Massenmord, die Verfolgung politischer GegnerInnen oder Strategien und Formen des Widerstands thematisieren.
Irma Rosenberg (Komotau 1909 - Wien 2000) hat sich seit dem Beginn der 1930er-Jahre aktiv gegen Faschismus und Rassismus eingesetzt und musste aufgrund der Verfolgung durch das NS-Regime wegen ihrer politischen Aktivitäten sowie wegen ihrer jüdischen Herkunft emigrieren. Sie hat mit einer testamentarischen Widmung den Anstoß zur Schaffung dieser Preise gegeben, die zur Förderung und öffentlichen Anerkennung von NachwuchswissenschafterInnen beitragen sollen. Die Irma Rosenberg-Preise werden alle zwei Jahre von der Österreichischen Gesellschaft für Zeitgeschichte und dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien gemeinsam mit dem Kulturamt der Stadt Wien und dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (Abt. VI/2) vergeben.
Sie bestehen aus dem von der Stadt Wien gestifteten und mit 4000,- Euro dotierten Wiener Preis für die Erforschung der Geschichte des Nationalsozialismus sowie aus zwei von der Österreichischen Gesellschaft für Zeitgeschichte und dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung getragenen mit 2000,- Euro dotierten Förderpreisen für die Erforschung der Geschichte des Nationalsozialismus.
PreisträgerInnen 2014
Den Wiener Preis für die Erforschung der Geschichte des Nationalsozialismus erhalten zu gleichen Teilen Mag. Dr. Renee Winter für ihre Monographie Geschichtspolitiken und Fernsehen. Repräsentation des Nationalsozialismus im frühen österreichischen TV (1955-1970) und Dr. Stefanie Maria Fischer für ihre publizierte Dissertation Ökonomisches Vertrauen und antisemitische Gewalt: Jüdische Viehhändler in Mittelfranken, 1919-1939 von der Jury zugesprochen.
Ein Förderpreis für die Erforschung der Geschichte des Nationalsozialismus geht an Dr. Anna Hájková für ihre Dissertation Prisoner Society in the Terezín Ghetto, 1941-1945.
Ein zweiter Förderpreis wurde zu gleichen Teilen an Mag. Ina Friedmann für ihre publizierte Diplomarbeit Der Prähistoriker Richard Pittioni (1906-1985) zwischen 1938 und 1945 unter Einbeziehung der Jahre des Austrofaschismus und der beginnenden Zweiten Republik und an Dr. Oskar Vurgun für seine Dissertation Die Staatsanwaltschaft beim Sondergericht Aachen vergeben.
Die feierliche Preisverleihung findet voraussichtlich im März 2015 statt.